Demonical - Bloodspell Divine (EP)

Demonical - Bloodspell Divine (EP)
Death Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 16:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Revel in Misanthropia
2. Unholy Desecration
3. Feeding the Armageddon
4. Leipzig 1945

Die Bloodchamber meint:

Dass Schweden neben Wasa-Knäckebrot und Pippi Langstrumpf auch reichlich Death Metal Bands als Export-Schlager vorweisen können, ist so neu nicht. Immer wieder taucht die eine oder andere Truppe aus den Tiefen der nordischen Wäldern auf, um sich meistens aber auch wieder dorthin zu verziehen, da die Szene kurz vor der Übersättigung steht. Nun kommt mit DEMONICAL der nächste DM-Act, der versuchen will sich Gehör zu verschaffen. Die Chancen dazu stehen in diesem Fall aber wirklich gut, da es sich in diesem Fall um eine Wiederauferstehung von drei Musikern aus den Trümmern von Centinex handelt.

Ach, wo ich gerade Trümmer erwähne, das ist dann auch gleich der rote Faden, der sich durch ''Bloodspell Divine'' zieht; Zerstörung und, um die CD von hinten aufzurollen, Krieg. So ist im letzten Song ''Leipzig 1945'' neben der Textzeile 'This is war' nicht wirklich viel zu hören. Warum man sich allerdings zur Thematisierung des 2. Weltkrieges ausgerechnet Leipzig ausgesucht hat, bleibt für mich im Verborgenen. Es gäbe da doch bessere ''Vorzeige''-Städte für diesen Fall! Aber das wollen wir den Schweden hier mal nachsehen. Ohnehin ist der letzte Song der Tiefpunkt des Promos, doomig, düster aber nie fesselnd, schleppt sich dieser Track seine knapp drei Minuten hin und beendet eine bis dahin wirklich anständige CD.
Alles, was vorher zu hören ist, ist im typischen schwedischen Stil mit reichlich Old-School Anteilen, sodass die Nähe zu den bereits erwähnten Centinex ständig greifbar ist. Das ist in diesem Fall aber wirklich kein Nachteil, denn immerhin schafft das Trio dadurch eine Band zu ersetzen, die der eine oder andere Hörer schmerzlich vermisst.
Dass das technische Können hier auf hohem Niveau rangiert, dürfte dabei auf der Hand liegen. Lediglich die Stimme wirkt ein wenig gequält und stellenweise einfach heiser. Da allerdings für die Aufnahme des ersten Longplayers mit Ludde Engellau bereits ein Nachfolger bereit steht, kann man auch über diesen Punkt getrost hinwegsehen.

Unterm Strich ist ''Bloodspell Divine'' eine nette Scheibe für Zwischendurch. Gut produziert, rau in der Atmosphäre aber leider fehlt das gewisse Extra. Man benötigt eben keine besondere Aufmerksamkeit um das Werk von DEMONICAL zu konsumieren. Es bleibt also abzuwarten, womit uns die Band dann im nächsten Jahr überraschen wird, der Deal mit Cyclone Empire ist gemacht und das Studio gebucht. Eine kleine Schippe drauflegen wäre da aber trotzdem noch gut.
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