Donots - The Story So Far - Ibbtown Chronicles

Donots - The Story So Far - Ibbtown Chronicles
Rock / Punk
erschienen am 24.11.2006 bei GUN Records
dauert 109:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Duck And Cover
2. Play Dead
3. Outshine The World
4. Whatever Happened To The 80s
5. Superhero
6. Today
7. Room With A View
8. Saccharine Smile
9. Big Mouth
10. We're Not Gonna Take It (Twisted Sister Cover)
11. We Got The Noise
12. Good-Bye Routine
13. Whatever Happened To The 80s (live)
14. Room With A View (live)
15. Good-Bye Routine (live)
16. Bittersweet
17. Next To You
18. Practice
19. Time's Up
20. Get It Right
21. Simple
22. Broken Halo
23. No Means No
24. Out Of Line
25. Cheap Way Out
26. Ich Töte Meinen Nachbarn Und Verprügel Seine Leiche (Die Kassierer Cover)
27. Backstabbing
28. Pills And Kisses
29. Hey Kids
30. Worlds Collide
31. Solitary

Die Bloodchamber meint:

„Ihr wart immer schon kacke, schon immer zu weich“ haben die Böhsen Onkelz mal über Die Toten Hosen bzw. Die Ärzte getextet. Nun, diese Aussage ist vielleicht etwas hart und auch sehr subjektiv, aber ich frage mich, was die Frankfurter Jungs wohl geschrieben hätten, wenn sie damals eine DONOTS Platte in die Hände bekommen hätten. Mal ehrlich: mit Punk hat das, was die Ibbenbürener so verzapfen, wirklich fast gar nichts mehr zu tun. Es handelt sich eher um eine bizarr mutierte Abart, die mehr Pop/Rock als alles andere ist und bestenfalls in Grundzügen noch irgendwelche Parallelen zu dem aufweist, was ’77 die musikalische Welt aus den Angeln hievte. Sollte irgendjemand tatsächlich nicht vor ein paar Jahren von der Kitsch Hymne „Whatever Happened To The 80s“ belästigt worden sein, dem sei gesagt, dass die DONOTS in etwa so klingen wie Green Day, Blink 182 und ähnlich Geisterbahnkapellen. ’nuff said.

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft (und wohl auch, weil es um die Band in der letzten Zeit ganz schön ruhig geworden ist) erscheint nun eine Doppel CD mit alle Singles sowie den besten B-Seiten der Truppe.

CD 1 präsentiert neben den größtenteils bekannten Auskopplungen noch drei okay klingende Livetracks sowie die bis jetzt unveröffentlichten Stücke „Duck And Cover“ und „Play Dead“, die den mittlerweile etablierten DONOTS Stil konsequent weiterführen. Wer’s mag, hat mit den Tracks seine Freude, alle anderen brechen nach wie vor ins Essen. Gut gemacht sind die Songs aber auf alle Fälle, und die Twisted Sister Neuvertonung „We’re Not Gonna Take It“ macht immer noch Spaß, wenn sie auch den Flair des Original niemals erreichen kann.
Auf dem zweiten Silberling ist dann Platz für den Aufmarsch der B-Seiten, was allerdings wirklich nur für Fans interessant sein dürfte, denn schließlich sind B-Seiten nicht umsonst B-Seiten, gell? Lediglich das geschmackvolle Cover des Kassierer Hits „Ich Töte Meinen Nachbarn Und Verprügel Seine Leiche“ hat richtig Klasse, zumal die Band hier zur Abwechslung auch richtig auf die Kacke haut und zeigt, dass die doch nach Punk klingen kann. Dass der Song allerdings „nur“ auf einem Tribute Sampler erschien, spricht Bände – für ne echte Single war die Umsetzung und der Text dann wohl doch zu radikal.

„The Story So Far“ ist eine Best Of der besseren Sorte, die sowohl für Neueinsteiger als auch für Fans ne wertige Sache darstellt. Dass sie allerdings weder mit Metal und erst recht nicht mit Punk etwas zu tun hat, ist dabei eher nebensächlich. Abschließen möchte ich trotzdem mit einem Dead Kennedys Titel, der mir irgendwie passend erscheint: „Anarchy For Sale“. Guten Abend und zurück ins Funkhaus.
-