Samhain - Final Descent

Samhain - Final Descent
Rock
erschienen in 1990 bei E-Magine
dauert 29:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Night Chill
2. Descent
3. Death ... In It's Arms
4. Lords Of The Left Hand
5. The Birthing
6. Twist Of Cain
7. Possession
8. Trouble
9. Lords Of The Left Hand (2nd Version)

Die Bloodchamber meint:

„Final Descent“, der letzte offizielle Output der Band, erschien erst 1990 – zu dieser Zeit waren SAMHAIN längst Geschichte. Schinkenkönig Glenn hatte aber offensichtlich noch altes Material im heimischen Keller herumliegen, so daß die Welt doch noch eine vierte Veröffentlichung seiner alten Truppe erleben durfte.
Die fertige Platte besteht allerdings nur zu kleinen Teilen aus echtem Material der Post-„Samhain III“-Ära; nur fünf Tracks wurden tatsächlich von der alten Besetzung eingespielt. Die ersten vier Songs der Scheibe dagegen beruhen zwar auf altem Material, wurden aber von der damaligen Danzig Besetzung neu interpretiert, was man den Sachen natürlich an allen Ecken und Enden anhört.
Nach dem atmosphärischem Intro geht es mit dem schnellen „Descent“ los : ein supereingängiges Stück mit großartigen Vocals und vor allem tollen Riffattacken von Gitarrenmonster John Christ. Dieser Song könne problemlos auf jedem Danzig Album stehen und würde immer eine gute Figur machen. Die beiden anderen Tracks („Death ... In It’s Arms“ und „Lords Of The Left Hand“) sind etwas gemäßigter gehalten und ebenfalls von durchweg guter Qualität, stechen aber nicht ganz so heraus wie erwähntes Stück.
Für Fans wird es dann aber erst so richtig ab „The Birthing“ interessant, denn hier gibt es noch mal ein Wiedersehen mit den alten Haudegen Damien und London May. Technisch kann natürlich keins dieser Stücke mit den ersten vier mithalten; dafür transportieren sie aber auch viel mehr den ursprünglichen Spirit, der SAMHAIN so wertvoll machte. Besonders interessant sind in erster Linie die ganz frühen, ruppigen Versionen von „Twist Of Cain“ und „Possession“ (die ja später auf dem Danzig Debüt landeten) sowie das witzige Elvis Cover „Trouble“ (wurde 1993 für „Thrall – Demonsweatlive“ noch mal neu eingespielt).
Ansonsten zeigt natürlich die zweite Version von „Lords Of The Left Hand“ noch mal deutlich auf, wo die spieltechnischen Grenzen der Combo lagen, denn gegenüber der aufpolierten Version der ersten Albumhälfte wirkt diese Variante doch eher rumpelig. Das anfangs erwähnte „The Birthing“ schließlich rockt ebenfalls ziemlich gut, ist aber auch nichts besonderes.
Die Scheibe wirkt durch die verschiedenen Instrumentalisten im Endeffekt logischerweise nicht sehr homogen und geht auch kaum als echtes Album durch, hat aber dennoch ihre Momente. Jeder, der mal etwas von der mystischen Truppe kennenlernen möchte, sollte aber doch lieber zu „Samhain III“ greifen.
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