Duke - Escape From Reality

Duke - Escape From Reality
Power Metal
erschienen am 11.08.2003 bei Massacre Records
dauert 44:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Duke
2. Rolling Heads
3. Arrant Rascal
4. Illusions
5. Rising Child
6. Wild Horse
7. Friends
8. Black And White
9. Center Of Destruction Unknown
10. Remember My Name

Die Bloodchamber meint:

Duke – so kurz und prägnant lautet der Name der Newcomerband rund um Mastermind Leo „Haridon Lee“ Szpigiel, der sich ja bereits durch seine Aktivitäten bei Scanner, Crows und Angel Dust einen Namen in der Szene machen konnte. Unterstützt wird Leo von Tobias Kersting (g), Stefan Heeke (b) sowie – Tusch – Anja Assmuth (ja genau, die Schwester von Angel Dust-Dirk) an den Drums. Was, eine Frau hinter der Schießbude ? Geht das überhaupt ? Ja, das geht. Zumindest auf Platte erledigt die Dame ihren Job wirklich überzeugend; ob das live auch so ist, kann ich (noch) nicht beurteilen – aber ich behaupte einfach mal, daß sie da auch keine Schwierigkeiten haben dürfte.
Wie dem auch sei, dieses Quartett hat sich dem Power Metal verschrieben, vermeidet aber dankenswerter Weise allzu abgenutzte Pfade der Marke Helloween/Hammerfall/Iron Maiden. Daß die Band einen absolut eigenständigen Weg gehen kann, verdankt sie in erster Linie dem äußerst variablen und variantenreichen Songwriting des Herrn Szpigiel (schon mal eine Namensänderung in Betracht gezogen ?), das manchmal schon fast als „progressiv“ bezeichnet werden muß. So kann’s also auch gehen, Power Metal funktioniert tatsächlich auch abseits völlig abgenudelter Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo-Refrain-Schemata, die man ja wirklich mittlerweile schon viel zu oft ertragen mußte. Breaks und sanfte Tempowechsel sind für die Band keine Fremdwörter, so daß sich viele kleine interessante Wendungen in den Songs entdecken lassen.
Die andere Seite der Medaille liegt dadurch natürlich auch auf der Hand : der Zugang zu den Tracks wird naturgemäß erschwert, es braucht schon eine gewisse Zeit, um sich mit dem Material anzufreunden. Zudem geht bei dem einen oder anderen Stück mitunter etwas der rote Fade verloren, was das Hören nicht gerade einfacher und manche Songs schlicht langweilig macht. Des weiteren sollte nicht unerwähnt bleiben, daß der teilweise recht monotone und melancholische Gesang von Leo ganz schön auf die Nerven gehen kann; speziell „Illusions“ und „Rising Child“ seien hier genannt.
Dem gegenüber stehen dafür aber einige wirklich gelungene, originelle Stücke der Marke „The Duke“, „Rolling Heads“ oder „Friends“, die in dieser Form heutzutage wirklich selten sind. Zweifellos ein gelungenes Debüt, aber definitiv noch mit viel Luft nach oben !

Band-Profil

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