MIDDIAN, das ist eine Band, die Doom, Death und Stoner in einer Art und Weise kombiniert, wie ich es nicht für möglich gehalten habe. Im ersten Moment von „Dreamless Eye“ denkt man evtl. noch "Das ist aber sehr Stoner und sehr chaotisch, den Dreh zum Doom kriegen die doch so nie hin", aber ganz so einfach sollte man es sich nicht machen, denn MIDDIAN beweisen, dass Doom das Soundgewand des Stoner durchaus tragen kann und dass die typischen überdrehten Zerren wie man sie z.B. von KYUSS kennt, durchaus auf Doom anwendbar sind. Nicht zuletzt sind Doom und Stoner ja sowieso verwandt.

Apropos chaotisch, man muss sagen, wenngleich das Album einen mitunter sehr chaotischen Sound bietet, so wechselt es doch auch immer wieder zu ruhigen, sphärischen Klängen. Dieses Gegensatzpaar bietet eine gelungene Mischung, zumal die Songs mit Ausnahme von „The Celebrant“ ohnehin epische Längen aufweisen. 5 Lieder mit insgesamt etwas über 57 Minuten, das spricht für sich. Nicht ganz so gelungen finde ich persönlich die häufigen todesmetallischen Vokaleinlagen. Ein weiteres Manko ist die mangelnde Abwechslung, wenn über länger Strecken das eine Riff, das zumeist ganz gut ins Ohr geht, weiter und weiter gezockt wird, ohne dann vielleicht doch mal zu wechseln oder wenigstens die eine oder andere kleine Verzierung einzubauen.

In der Hinsicht setzt die Band auf puristische Einfachheit, was zwar eine konsistente Atmosphäre entstehen lässt, aber auch eine gewisse Monotonie. In eben diesem Zwiespalt zwischen Atmosphäre (im Wechsel von episch-kosmisch zu chaotisch) und Monotonie breitet sich das Spektrum von „Age Eternal“ vor dem Hörer bis zum Ausklingen des letzten Tons aus. Apropos letzter Ton: „Sink To The Center“ ist von der Länge her nicht nur der epischste der fünf Tracks, er ist auch der chaotischste und im Gesamtbild der schwächste. Es bleiben 6 Punkte in der Endwertung.