Bokor - Anomia 1

Bokor - Anomia 1
Progressive Metal
erschienen am 26.01.2007 bei Scarlet Records
dauert 44:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Crawl - The sermons and the dreams of John Duncan Thunstall
2. Best trip
3. The island of St: Menée (Beachof the living dead)
4. Convert into
5. Migrating
6. Avert your eyes

Die Bloodchamber meint:

BOKOR aus Schweden, mir bis dato völlig unbekannt, wollen sich nicht richtig festlegen. Progmetal, Progrock, Avantgardemetal oder doch Stoner? Naja, alles wird mal mehr oder weniger deutlich gestreift oder mitgenommen. Dabei entsteht eine Melange, die äußerst appetitlich ist. Frickelei, für die Groove kein Teufelszeug ist, Groove, der sich nicht auf 0815 Billigriffs reduziert, ruhige, melodiöse Passagen, weit weg von Vorschulkitsch.
Grundlage der ganzen Geschichte ist eine recht treibende Rhythmusarbeit, fette Stonerriffs, die mich hin und wieder an frühe SPIRITUAL BEGGARS erinnern, aufgelöst durch artrockige Progeinlagen, die gerne auch einmal den Charakter ausgiebiger und ausgelassener Siebziger Improvisationen haben dürfen.

Zusammengehalten wird das ganze von einem Gesang, den man mögen muß. Immer leicht nölig putzt dieser die doch recht abwechslungsreichen Lieder relativ glatt und kommt, trotz sängerischem Könnens eher bieder und etwas altbacken daher. Die mehrstimmigen Satzgesänge kommen insgesamt überaus gekonnt und wirkungsvoll und vermögen die einzeln eingestreuten aggressiv-thrashigen Stimmen, die bei einem Titel auch Teile der Hauptstimme übernehmen und Akzente setzen, wirkungsvoll zu kontrastieren. Einzig die Hauptstimme, mit ihrer presuizidalen, recht abwechslungsarmen Art zerrt an den Nerven und das recht schnell, da selbst die verwendeten Auflösungen sich immer recht ähnlich sind und ist für mich, ganz privat, das eigentliche Ärgernis dieser sonst so sehr guten Platte.
Wahrscheinlich als Höhepunkt geplant: der fast 15 Minüter „Migrating“, kombiniert er doch alle musikalischen Qualitäten von BOKOR. Eröffnet wird dieses Stück von einer knapp 4 minütigen, packenden Ballade, wo der dort mal hin und wieder schräg tönende Sänger nicht nervt und hervorragend zur Geltung kommt.
Für mich der eigentliche Höhepunk ist jedoch der Titel davor „Covert Into“, der gegen Ende ordentlich, fast schon thrashig draufhaut, aus eingeschlenkerten Arrangier- und vor allemVokalmustern ausbricht und 7 Minuten mitreißende Musik enthält.

Eine sehr gelungene Platte zwischen Progrock und sehr beschwingten Stonermetal und für Freunde anspruchsvoller, harter Musik, die mit der Stimme können, sehr empfehlenswert.
Ich kann nur bedingt mit der Stimme und ziehe etwas in der B Note ab und ende bei 7,5 Punkten.
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