Lamagra - Disease Called Mankind

Lamagra - Disease Called Mankind
Death Thrash Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 42:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. To A Failure
3. Traitor
4. God is Dead
5. Lamagra
6. Dem Todgeweihten
7. Through Life and Death
8. Lies
9. Disease Called Mankind
10. The Bomb
11. Outro

Die Bloodchamber meint:

Eine brachiale Songwand erreicht uns dieser Tage mit den Death/Thrashern von LAMAGRA aus der Nähe von Stuttgart. Die Undergroundband verwandelt düster bis wildes, hartes und dennoch leicht melodisches Material auf „Disease Called Mankind“ zum Leben und schreckt dabei auch vor deutschen Texten nicht zurück. Fleißig wird Kritik an der macht- und profitgierigen Menschheit geübt und der allgemeine Ersteindruck ist durchaus positiv, doch liefern die Jungs auch einige Punkte, an denen sich die Gemüter scheiden werden.

Zum Ersten haben wir hier die bescheidene Produktion, bei der vor allem Sänger Hacki im Zentrum steht, wodurch die Instrumentalabteilung zu einer unspektakulären Nebensache degradiert wird. Das Nächste sind die Vocals selbst, die mit sehr düsterem Grunz/Kreisch Gesang schon leicht Black metallische Einflüsse an den Tag legen, was gepaart mit der auf Tapedeck eingestellten Produktion an irgendwelche Ein-Mann-allein-im-Wald-beschwert-sich-über-die-Christen Alben aus finnischen Breitengraden erinnert. Daneben missfällt mir die aggressive „Die Motherfucker“-Haltung, die das gesamte Album etwas ins Lächerliche abdriften lässt. Hier und da tummeln sich einige nette Ansätze auf „Disease Called Mankind“, meist wenn man mal die fiese Art im Sack lässt und auf dezente Melodien setzt, wie bei „Lamagra“ selbst oder auch bei „Through Life and Death“, das eine etwas modernere Gangart einschlägt.

Auf der einen Seite fehlen mir die richtigen Death/Thrash Bolzen, auf der anderen Seite zeigt die Band ihre Stärke vor allem bei dezenten Melodieeinsätzen. Möglich, dass dort die eigentliche Bestimmung des Quartetts liegt. Wer sich bei UG-Produktionen wohl fühlt und nichts gegen extreme Vocals hat, kann LAMAGRA mal vorsichtig antesten, denn 42 Minuten auf ein solches Album zu pressen, hat durchaus Anerkennung verdient. Mir persönlich gibt das unvariable Gekloppe und vor allem das Hacki-Gekotze leider nichts, weswegen die Punktzahl dementsprechend gering ausfällt...
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