With Passion - What We See When We Shut Our..

With Passion - What We See When We Shut Our..
Melodic Progressive Death Metal
erschienen am 02.03.2007 bei Earache Records
dauert 52:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pale Horses Ride
2. Through The Smoke Lies A Path
3. What We See When We Shut Our Eyes
4. Triumph Over Tragedy
5. Tales Of Sirens
6. Encryption
7. R.J. MacReady
8. Forgotten Amongst Screams
9. Vengeance In Departure
10. A Road For The Worthy

Die Bloodchamber meint:

WITH PASSION sind ein gutes Beispiel für ein zweischneidiges Schwert. Mit Sicherheit wird es Leute geben, die vorliegendes Stück Musik als wahre Offenbarung betrachten werden. Für mich ist “What We See When We Shut Our Eyes” der vertonte Beweis, dass ausgeprägte technische Fertigkeiten eben noch lange kein spannendes Album machen. Verdammt, ja! Die Jungs können Gitarre spielen! Das beweisen sie mehr als ausreichend, und zwar so, dass einem schon nach dem ersten Song die Ohren vom Gefrickel überquellen.

„Technical Melodic Death Metal“ soll das ausufernde Gitarrengewichse heißen. Hier werden die Finger verrenkt, Gitarrenhälse verbogen und Saiten gezupft, bis die Milch sauer wird und man richtig erleichtert aufatmet, wenn mal ein relativ einfaches Riff die hektische Gniedelei ersetzt. Nix gegen Leute, die einem permanent unter die Nase reiben müssen, wie perfekt sie ihr Instrument beherrschen, wenn dabei gute Songs rausspringen. WITH PASSION kriegen das aber leider nicht wirklich auf die Reihe, puzzeln zehn verknotete Kompositionen zusammen, aus denen man auch locker dreimal so viele hätte machen können.

Was Kunstgitarren-Fetischisten bis hierhin amüsiert hat, macht ein gewisser Fidel Campos, seines Zeichens Brülläffchen bei der kalifornischen Truppe, endgültig ungenießbar. Mit der Kunstfertigkeit seiner Kollegen kann er noch nicht mal ansatzweise mithalten. So schreit er eiskalt und seelenlos jede Melodie, jedes Riff, jeden Ansatz guter Unterhaltung tot. Das ist nicht etwa der belebende Kontrast zur zwanghaften Fingerakrobatik der Gitarristen, sondern passt schlicht und einfach überhaupt nicht zusammen.

Man kann das alles natürlich für Kunst halten, die nun mal nicht leicht konsumierbar sein muss. Wenn die Dauersoli und das hektische, unausgegorene Songwriting einem noch nicht den letzten Nerv rauben, dann tut’s die untalentierte Rumbrüllerei garantiert. Das hier geht nicht nur auf Keks, sondern leider auch am Arsch vorbei.
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