Vital Remains - Icons Of Evil

Vital Remains - Icons Of Evil
Death Metal
erschienen am 30.03.2007 bei Century Media
dauert 67:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Where Is Your God Now
2. Icons Of Evil
3. Scorned
4. Born To Rape The World
5. Reborn...The Upheaval Of Nihility
6. Hammer Down The Nails
7. Shrapnel Embedded Flesh
8. 'Till Death
9. In Infamy
10. Disciples Of Hell

Die Bloodchamber meint:

VITAL REMAINS sind eine DER amerikanischen Gottverhaukombos! Gegründet in den späten Achtzigern, haben sie sich in den fast 2 Dekaden ihres irdischen Wirkens zu einer alles zermalmenden Todesmaschine entwickelt. Begann man anfangs mit leicht monotonem, recht austauschbarem Midtempodeathmetal auf „Let Us Pray“, begann man bereits mit dem 3. Album „Forever Underground“ am noch heute verfolgten musikalischen Rezept zu feilen: Überlange, möglichst abwechslungsreiche Lieder, die wirklich jede Facette des Deathmetals bedienen, höllisch (was sonst) schnelle Blastpassagen kontrastiert durch hochmelodische Gitarrensoli und fast schon zu zuckersüße Akustikgitarrenpassagen wie aus der Granini Werbung. Aber genau das macht den Reiz von VITAL REMAINS auch im Jahre 2007 aus. Nicht 70 Minuten monotones Geballer, Geschaukel oder seichtes Geblubber, nein!!! Die Kombination ergibt nie langweiligen, geilen Extremmetal, wie zum Beispiel beim meiner Meinung nach besten Titel von "Icons of Evil" „Reborn…The Upheaval of Nihility“, auf dem alle stilprägenden Elemente sehr geil zu einer packenden Mischung miteinander verwoben wurden.

Manch einer mag der neuen VITAL REMAINS vorwerfen, seit „Dechristianize“ hat sich nicht viel getan, ja man fängt an, sich zu kopieren. Diesen Vorwurf kann ich nur zu einem kleinen Teil mit unterschreiben. Klar, die verwendeten Ingredienzen waren alle schon auf dem Vorgängeralbum vertreten, selbst das Intro erinnert in seiner Dynamik fatal an den Beginn von „Dechristianize“. Ich sehe das als eindeutigen Fingerzeig der Band, den qualitativ schon extrem hochwertigen Vorgänger als Vorlage zu nehmen und ihn in Details zu verbessern. Das Triumvirat Lazaro/Suzuki/Benton tat eben dies und präsentiert hier fast 70 Minuten gotteslästerlichste Extremdeathmetalkost vom Allerfeinsten.

Besonders bemerkenswert, neben den kompositorischen Fähigkeiten Tony Lazaros und den schon hinlänglich bekannten Qualitäten eines Glen Benton, sicher der Anteil, den Dave Suzuki in seiner recht ungewöhnlichen Doppelbelastung wieder zu stemmen hatte: Schlagwerk und Sologitarre. Beides in gewohnt souveräner Art und Weise. Inwieweit Kollege Computer beim Geraderücken des Schlagwerkes behilflich war (wie bekanntermaßen bei "Dechristianize") entzieht sich leider meiner Kenntnis, spielt für die Bewertung auch keine Rolle.
Diese gleichwohl ungewöhnliche, wie äußerst effektive Arbeitsteilung im Hause VITAL REMAINS läßt "Icons of Evil" in einem herrlich bösen Glanze erstrahlen. Die Scheibe ist die logische Fortführung von "Dechristianize", bietet sie doch genauso packende bis bessere, weil abwechslungsreichere Kompositionen in wesentlich besserem Sound. "Icons of Evil" ist für mich der erste wirkliche Death Metal Überhammer im Jahre 2007. Bleiben einzig noch 3 Fragen zu klären:

1.) Wann schickt Glen Benton seine Stammkapelle ins Altenheim? Trotz des starken letzten DEICIDE Albums haben VITAL REMAINS Böseglens Hauptband schon längst in den Sack gesteckt und

2.) Wie sieht die Bühnenumsetzung dieses Albums in Europa aus? Ich kann nur hoffen, daß auch europäische Fans in den Genuß kommen, Glen Benton und Tim Yeung persönlich in Aktion zu erleben sowie

3.) Warum habt ihr das Album noch nicht gekauft?
-