Tothamon - Subjektivitäten

Tothamon - Subjektivitäten
Melodic Death Metal
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 30:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Niemals Trost
2. Narziss
3. Auf der Suche
4. Entflammter Blumentraum
5. Emotionen optimal
6. Simpe Intensionen

Die Bloodchamber meint:

Seit Ende Februar nicht mehr aktiv, wird in dieser Rezension sozusagen die Historie der Leipziger Gruppe TOTHAMON besprochen. Grund dafür ist, dass Bassist Fabs aus beruflichen Gründen weggezogen ist und Schlagzeuger Niko viel mit seiner Hauptband DARK SUNS zu tun hat – bei denen er ja zugleich auch noch singt und die einigen sicherlich ein Begriff sein sollten.

Sich aus musikalischen Gründen aufzulösen wäre bei TOTHAMON auch nicht wirklich nachvollziehbar gewesen. Denn vor allem was die technische Seite anbelangt, allem voran das vielseitige Schlagzeug, kann sich „Subjektivitäten“ auf jeden Fall hören lassen.
Auch die Riffs und Melodien klingen recht ausgefeilt und bauen eine gleichmäßige Stimmung auf. Man bewegt sich irgendwo zwischen melodischem Death Metal und progressiven Klängen. So muss ich immer wieder an andere deutsche Melodic Death Metal-Truppen wie ORKUS denken, werde aber auch des Öfteren mit OPETH-ähnlichen Fragmenten positiv überrascht.

Gerade die Melodien tun hier ihr Übriges. Diese ertönten bisweilen auch als prägnante ruhige, manchmal akustische, Passagen. Dadurch entsteht eine melancholisch-warme, einladende Stimmung. Dem gegenüber stehen härtere Gangarten, welche aber leider weniger gut abschneiden.
Denn wo die gesetzteren Teile Akzente setzen, fehlt es den deftigeren Anteilen an Intensität – darüber hinaus hören sich diese doch etwas standardisiert an, auch wenn man bisweilen ganz interessante Breaks einbaut.

Ein weiteres Manko ist der Gesang. Sänger Gax' Stimme klingt einfach zu unausgereift – zu „gurgelig-grunzig“, aber mit nicht genug Durchschlagskraft, kann sie nicht überzeugen. Und die vereinzelten gekreischten Einschübe schneiden da eher noch schlechter ab. Zu einer reinen Death Metal-Band hätte das noch ganz gut gepasst, aber bei dieser doch melodischeren Musik fügt sich der Gesang einfach nicht passend ein.

Somit bleibt schlußendlich ein technisch wie musikalisch teilweise interessantes und auch schönes Album, welches jedoch leider durch einige halbgare oder blasse Passagen zunichte gemacht wird. Schade, denn die tiefgründigeren Klänge hätten das Zeug zu mehr gehabt.
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