Resteverwertung der musikalischen Art! Das ist das Erste, was mir einfällt, als ich die grobe Umschreibung des musikalischen Stils von AMPHITRYON lese. Wer kommt denn auf die Idee Death, Doom und symphonische Klänge miteinander zu verbinden. Entweder ist da jetzt jemand Leck geschlagen unterhalb der Denkrinde oder es handelt sich hier um die größte Erfindung seitdem die Menschheit mit Wasser kocht.

Nun kommt die Collage aus Grunzen, Klagen und opernartigen Arien anfangs auch wirklich gut rüber, sodass es mich innerhalb des ersten Songs nach mehr frischem Blut dürstet. ''Sumphokeras'' ist mit absoluter Sicherheit nicht wirklich abzugrenzen und das macht diese Sache dann auch etwas schwierig im Detail, denn man kann sich hier auf nichts einstellen. Die gemeinsame Konstante fehlt, bzw. ist nicht immer greifbar.
Was zusätzlich nicht greifbar ist, ist der Sound. Denn die schwachbrüstigen Gitarren vereinen ihr mickriges Dasein mit einem kraftlosen Schlagzeug, das wahrscheinlich im Studio nebenan stand, als die Aufnahme lief. Und der Bass? Naja, er ist da... irgendwo im Hintergrund brummt es ein bisschen.
Schade, denn der Gedanke an die Musik als solche ist durchaus spannend. Nur leider funktioniert das nur zum geringsten Teil, da auch die Songs sehr unausgereift sind und auf halben Weg stehen bleiben, sich noch mal umsehen, was sie bisher geleistet haben und dann Feierabend machen.

AMPHITRYON bekommen ihre Ziele leider nicht genau vor die Flinte. Immer wenn etwas, das hier passen dürfte, vorbeiläuft, wird geschossen und dann halt knapp daneben gesetzt. Für die Idee gibt es von mir locker 8 Punkte, für die saft- und kraftlose Umsetzung keinen, und das macht unterm Strich eben nur noch 4 Punkte für (eigentlich) nichts.