Charon's Call - Eternal Sin

Charon's Call - Eternal Sin
Heavy Metal
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 42:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Falling down
2. Heaven Denies
3. Why
4. What I would die for
5. Eternal Sin
6. Like a Shadow
7. Angels of Rage
8. Cold Rain

Die Bloodchamber meint:

Dass der deutsche Underground lebendiger denn je ist, das scheint bewiesen. Dass er auch überfluteter denn je ist, leider auch. Und auch wenn ich immer einen faden Geschmack auf der Zunge habe, wenn ich Undergroundbands zerreiße, CHARON'S CALL gehören eher in die Sparte der überflüssigen Bands. Den ersten guten Eindruck, den die Band durch das nette Cover und Booklet, sowie durch einen sauberen Sound hervorrufen konnten, spielen sie, oder präziser, singt der Sänger sofort in Grund und Boden.

Die Jungs schwimmen im Fahrwasser diverser Szenengrößen wie SOILWORK und IN FLAMES und bestätigen mir mit ihrer CD „Eternal Sin“, dass es da draußen irgendwo eine Tauschbörse für Melodic-Death und Melodic-Thrash Riffs gibt. Die klingen so dermaßen ähnlich, dass es schon verblüffend ist. Und so wirkt die musikalische Darbietung, auch wenn man die Riffs tight spielt und durch den guten Sound auch ordentlich Druck aufbauen kann, öde und abgedroschen. Aber die Krönung des Ganzen ist der Sänger. Eine (typische) Mischung aus Gekeife, Geknurre und klarem Gesang. Letzteres erweist sich als größte Schwäche des Herrn am Mikro. Kann man wirklich so windschief danebenliegen? Die aggressivere Gangart klingt schon eher nach Gesang, aber viel zu ausdrucksschwach und ohne die Möglichkeit, Abwechslung zu bieten. Nein, danke.

Auch kompositorisch wirkt die Musik eher unausgegoren und erzeugt bei mir keinen Spaß, sondern eher dieses Gefühl, jetzt und sofort den Kopf auf den Tisch zu legen – bevor er, von Müdigkeit übermannt, auf eben jenem aufschlägt. Textlich wird eine postpubertäre, autopsychologisch-abreaktive Böse-Böse-Mischung präsentiert, dir mir zusätzlich den Rest gibt. Bleibt unter'm Strich nicht viel. Die Jungs beweisen auf „Eternal sin“ nur eins – dass sie ihre Instrumente spielen können. Und wenn man sich jetzt noch intensiv dem Schreiben eigener Musik widmet, sowie sich Gedanken um den Gesang macht – ich glaube, dann kann der nächste Output durchaus Spaß machen. Bis dahin verordne ich Proberaum.
-