Control Human Delete - Terminal World Perspective

Control Human Delete - Terminal World Perspective
Black Metal
erschienen am 13.04.2007 bei Code666
dauert 71:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Eclipse
2. Protocol Of Systematic Belief
3. The Creation Of Equivalence Principle
4. Spectrum Of Divine Nature
5. Transpherium
6. Operation: Genesis Reprise
7. Sin Tide Manufacturing
8. Global Storm Element
9. Absolution

Die Bloodchamber meint:

Wer mich kennt, und das ist, angesichts der etwa 6 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, prozentual gesehen nur ein verschwindend geringer Teil, von denen ich viele nicht mal mag und ein anderer Teil keine Ahnung von richtig guter Musik hat, weiß, dass ich so genannter progressiver Musik und auch dem Industrial sagen wir mal argwöhnisch gegenüberstehe. Wenn dann im Infoblatt noch die Vokabeln „Post Black Metal“ und „New School Black Metal“ zu finden sind, bin ich skeptischer als Rob Darken, wenn er eine Einladung zu Kaffee und Kuchen bei Michel Friedmann bekommt.

Ich hab die Platte das erste Mal im Auto auf der Fahrt zur kirchlichen Trauung meines Cousins gehört und bis heute ist dies der einzige Ort, an dem ich sie vorurteilsfrei genießen kann. Die vier Holländer (ja, Holländer) präsentieren auf ihrem Debüt rasend schnellen, zerstörerischen Black Metal, der sehr chaotisch und doch progressiv daher kommt (falls sich das überhaupt ausschließt). Man könnte sagen: wie EMPEROR auf Koks. Mit dem Unterschied, dass die Norweger immer einen menschlichen Drummer hatten, was aber angesichts der unmenschlichen Geschwindigkeit (wie der Name schon sagt) nicht möglich ist. Dazu kommen dann harte Industrialklänge oder wahlweise auch minutenlange Samples und verträumte Keyboardparts. Der harsche, teilweise sehr sehr krasse Wechsel der einzelnen Elemente ist extrem (und) fordernd. Die Faszination von „Terminal World Perspective“ liegt eindeutig in der Mischung oder dem Nebenher der unterschiedlichen Stile, die sehr homogen wirkt und einen doch immer wieder verwundert die Augenbrauen empor reißen lässt.

Genauso schwer, wie ich mich offenkundig mit der Platte und dem Review getan habe, so schwer fällt es mir, eine faire Wertung abzugeben. Ob der Skepsis, die anfangs überwog und mehr und mehr gewichen ist, finde ich das Resultat mehr als fair, auch wenn die Musik von CHD sicher nicht jedermanns Tasse Tee ist. Diese CD könnte man sicher auch prima als Hilfsgut nach Burma ausfliegen.
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