Antigama - Resonance

Antigama - Resonance
Grindcore / Noisecore
erschienen am 18.05.2007 bei Relapse Records
dauert 32:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pursuit
2. Seismic report
3. Ecstasy
4. Neutral balance
5. Order
6. Pending
7. Remembering nothing
8. Barbapapex
9. Pyschonaut
10. No
11. After
12. By and by
13. Shymrok
14. Types of waste
15. Asylum
16. Unreachable
17. Stars

Die Bloodchamber meint:

Schon die Erwähnung des Namens Relapse Records treibt großen Teilen der Musik hörenden Zunft 5-Mark-Stück-große Schweißperlen auf die Stirn. Kommt im Falle ANTIGAMA noch dazu, dass die Band aus Polen kommt und Grind mit extremer Noiseschlagseite fabriziert, so macht sich schlagartig stilles Entsetzten breit...

Zu recht.

ANTIGAMA zelebrieren auf "Resonance" ihren extrem noisigen Grind in wirklich ausladender und keineswegs nervenschonender Art und Weise. In sehr gut produzierten 32 Minuten holzen sich die Polen wüst durchs Programm. Grindcore, der zwar nicht die Härte von ROTTEN SOUND oder NASUM hat, diese auch gar nicht haben will, schwere Anarchoschlagseite, soll heißen Gevatter Punk schaut auch hin und wieder um die Ecke und ein Noiseanteil, der den meisten Leuten mit Sicherheit etwas viel und anstrengend sein wird. "Resonance" ist fordernder Extremsport, weitab von verkopften Math oder Prog, vielmehr machen dich die Polen mit unglaublicher Wut, Wucht und Schrägheit kaputt. Nach 7 Titeln dann der totale Bruch "Barbapapex" 2:29 langes, einem Drogenrausch entsprungenes Psychobarjazzgedudel, was zwar nicht noisig, aber nicht weniger anstrengend ist. "Psychonaut" danach ist ein schwerer Heavy Rock Titel , der sehr gefällig mit gutem klaren Gesang daher kommt, ehe es dann wieder wie gewohnt weitergeht, jedoch wesentlich abwechslungsreicher als in der ersten Hälfte der CD. Die bessere 2. Hälfte wertet das Album ungemein auf, schaft man doch mit strukturierteren Titeln und etwas Abwechslung im Gesangsbereich richtig packende Momente.

"Resonance" ist gewohnte Relapse Qualität - Randgruppengetrümmer für Leute mit harten Nerven. Ich höre das Album gern, genießen ist bei diesem Brocken eher das falsche Wort. Insgesamt eine sehr gute, ungemein fordernde Platte mit einer etwas eindimensionalen ersten, aber einer sehr abwechslungsreichen und sehr guten 2. Hälfte. Musik für Grinder, die nichts gegen schräges Zeug haben oder für Noisecore und -rock Fans, die nichts gegen Blastbeat haben. Alle anderen bitte vorsichtig reinhören.
-