The Moon And The Nightspirit - Regõ Rejtem

The Moon And The Nightspirit - Regõ Rejtem
Folk
erschienen am 30.03.2007 bei Equilibrium Music
dauert 41:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Regõ Rejtem
2. Örökké
3. Avarálom
4. Szarvaslélek
5. Föld Szíve Dobban
6. Csillagnász
7. Rögbõl Élet
8. Éjköszöntõ
9. Holdtánc

Die Bloodchamber meint:

Ihrem Namen alle Ehre machend, läd das ungarische Duo von THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT zu einer mystischen und verträumten Reise durch die kaum im Ganzen greifbare, nächtliche Natur ein. Ebenso wie beim Debut von 2005 „Of Dreams forgotten and Fables untold" sorgt man auch Anno 2007 für gehobene Lagerfeuerromantik und beflügelt die Phantasie.

„Regö Rejtem“ gehört eindeutig zu jenen Alben, die man im Optimalfall direkt in der Natur genießt, oder sich alternativ mit geschlossenen Augen in eine fantastisch verwilderte Version selbiger hineinwagt. Als erfreuliche Veränderung im Vergleich zum Vorgänger, erweist sich der offensichtliche Verzicht auf englische Texte, wodurch die Schönheit der ungarischen Sprache zur Geltung kommt, die um ein vielfaches uriger und geheimnisvoller klingt.
Somit hat die Stimme von Sängerin Agnes, die darüber hinaus noch Geige und diverse andere Instrumente spielt, eine ganz besondere Stellung im Klangbild. Sie ist die treibende Kraft, die der Musik eine tranceartige Atmosphäre verleiht. Oft sind mehrere Stimmspuren ineinander verwoben, wobei allerdings gerade die textlosen Voicings eine betörende und mitreißende Wirkung haben.
Darüber hinaus erscheint der Sound zwar nicht nur bei den Vocals relativ dicht, aber dennoch niemals episch oder gar bombastisch. Vielmehr sorgen Akustikgitarre und angenehme Percussions für eine ruhige, recht native Gangart, die mit verschiedensten traditionellen, teils auch exotischen Instrumenten wie Zither oder Jüdische Harfe bevölkert wird.
Man übertreibt nicht, lässt alles aus dem gleichen Keim sprießen, gibt sich aber gelegentlich erfreulich unauffälligen Virtuositäten hin, die einen hohen Detailreichtum und ausreichend Abwechslung garantieren.
Obwohl man sich an traditionellen Elementen der ungarischen Volksmusik orientiert, läuft man keinesfalls Gefahr kitschig oder klischeehaft zu klingen.
Einziger Schwachpunkt des Albums ist, dass die Lieder relativ gleichmäßig aufgebaut sind, die größten Überraschungen höchstens am Anfang der Songs aufkommen und sich dann alles dynamisch in ein einheitliches Gefühl verwandelt.

Wer ein stimmiges Albumgefühl sucht, das auch Elemente des Ambients abdeckt, ist hier definitiv richtig und für Folkfans lohnt sich ein Antesten allemal.
Hier wird zwar nichts neu erfunden, aber ein schönes Beispiel geliefert, wie man durch Illustration, die ebenfalls durch die Sängerin Agnes vorgenommen wurde, und stimmungsvolle Musik ein reifes und gut balanciertes Album abliefert, das zusätzlich den Charakter eines wahren Gesamtkunstwerkes hat.
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