Hel - Tristheim

Hel - Tristheim
Pagan Metal
erschienen am 20.04.2007 bei Det Germanske Folket
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sturmrast
2. Richtort
3. Tief verborgen
4. Tiefes Wasser
5. Lenger enn erindring
6. Gedanken
7. Immer eine Nacht
8. Welkes Blatt
9. Nordlicht
10. 231
11. Nebelung
12. Zwielicht, Nebel, Dunkelheit
13. Kalter Rausch
14. Wundtau
15. Schrei ins Nichts

Die Bloodchamber meint:

Viele werden wohl – wie ich übrigens auch – beim Namen HEL auf eine komplett falsche Fährte gelockt werden. Anstatt des erwarteten Black Metals nordischer Art (deren Einflüsse früher wohl auch vorherrschten) erwartet uns hier reinste Akustikgitarren-Romantik. Statt seine Liebe zur Natur und dunklen Wäldern satanisch geifernd und unterlegt von flirrenden Gitarren in die Welt zu schreien, sieht man förmlich in Leinen gehüllte Gestalten singend um ein Lagerfeuer tanzen. Und mittendrin (ganz nah am Feuer) sitzt jemand mit einer Akkustik-Klampfe, der in einer wahren Romantik-Orgie von einem Akkordeonspieler begleitet wird, während die Tofu-Würstchen selig am Spieß vor sich hin knistern.

Man stelle sich vor, EMPYRIUM müssten komplett ohne Strom spielen und stünden unter dem Einfluß von ULVER´s „Kveldssanger“, und schon hat man eine Idee, auf was man sich bei „Tristheim“ einlässt. Allerdings gehen HEL sogar noch ein bisschen verspielter zu Werke und benutzen neben der Akkustischen und dem genannten Akkordeon auch Instrumente wie Klavier, Cello und Bratsche. Daß diese Instrumente und die ganze Art des Werkes für nächtliche Autofahrten komplett ungeeignet ist, dürfte klar sein, im Wohnzimmer bei Kerzenlicht entfaltet die CD allerdings ihre ganz eigene Wirkung und befördert den Hörer auf mentale Weise tief in den nächsten Wald, durch den nur hin und wieder das Licht des Mondes scheint. Und die warme Stimme von Valdr (der auch sein Norwegisch-Lexikon nicht vergessen hat, mit zu nehmen) tut sein übriges, um dieses Hinabdriften zu verstärken.

Am Anfang hatte ich wirklich Schwierigkeiten, mich der romantischen Atmosphäre HEL´s hinzugeben. Nach mehreren Hördurchgängen konnte mich die Scheibe mitreißen und wandert in stillen Abenden immer mal wieder in den CD-Spieler. Wer nicht um jeden Preis den Klang verzerrter Gitarren haben muß, darf mich auf den nächsten Nachtwanderungen durch stille Wälder gerne begleiten.
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