Ataraxia - Kremasta Nera

Ataraxia - Kremasta Nera
Ambient / Neoklassik / Neofolk / Sonstiges
erschienen in 2007 bei Ark Records
dauert 74:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Song of Axieros
2. The Nine Rituals
3. Kremasta Nera
4. Ochram
5. Therma
6. Efestia
7. Ebur
8. Kaviria
9. Pengari
10. Klethra
11. Gria Vathra
12. Migratios Animae
13. Wings (I Had once)
14. la Fame la Danza

Die Bloodchamber meint:

Macht euch frei von dem meisten, an was ihr nun wahrscheinlich – im Zusammenhang mit diesem Magazin und der sonst hier unter diesem Genre dargebotenen Musik – zuerst bei den Begriffen (Neo-)Folk und Ambient denkt. So soll einleitend sicher gestellt werden, dass man bei ATARAXIA nicht an europäische, germanisch-keltisch angehauchte Folklore oder typischen Ambient denkt.

Denn was die italienische Gruppe hier abliefert, ist grundlegend anders – und gerade deshalb phaszinierend. Neben klassischen Einflüssen werden auf „Kremasta Nera“ viele orientalische Elemente verarbeitet und ergeben insgesamt eine melancholische, geheimnisvolle, sehnsuchtbehaftete, warme Klangwelt.

Rituell anmutende, fernöstliche Trommeln kombiniert mit gesetzem Sprechgesang und orientalisch behafteten Saiteninstrumenten erinnern mich bei „The Nine Rituals“ etwas an die Atmosphäre einer schön eingerichteten, arabischen Shisha-Bar; jedenfalls würde sich das Lied dort sicherlich gut machen.
Das folgende Titelstück schlägt dagegen eine weniger morgenländische Richtung ein und geht mehr in die Richtung Neoklassik/Neoromantik und wartet mit schönen Saitenklängen, weichen Streichern und verschiedenen Gesängen auf, wobei vor allem die ausgebildete Opernsängerin Francesca Nicoli mit ihrer packenden Stimme für Gänsehaut sorgt.
Dabei wirkt sich auch die stellenweise Verwendung der italienischen Sprache als sehr gelungen und stimmlich überaus passend aus.

Dieser durchaus passende Kontrast dieser ersten beiden Lieder („The Song of Axieros“ ist das Intro) zieht sich so in vielen Facetten durch das Album, wodurch viel Abwechslung und eine interessante Tiefe ensteht. Zwischen orientalisch-mystischen, beschwörerischen Sehnsuchtsmomenten und melancholisch-schöner Neoklassik, und ebensolchem Neofolk schwebend, erzeugen ATARAXIA so eine ganz eigene Form der Stimmung. Die Grundlage bilden dabei meist Akustikgitarre, Streicher, Holzbläser, Klavier und Keyboardklänge, welche die verschiedenartigen Gesänge begleiten.

Natürlich ist dies immer eine Frage des Standpunktes, so dürfte „Kremasta Nera“ für einen Neoklassik- und Neofolk-Hörer wohl doch einige bekanntere Elemente beinhalten. Nichtsdestotrotz liefern die Südeuropäer hier etwas ganz eigenes ab.
Wie man unschwer an der Diskographie erkennen kann, hat die Band bereits eine schier unfassbare Menge an Musik herausgebracht. Dabei muss man anmerken, dass es sich bei den Veröffentlichungen größtenteils um Alben in voller Länge handelt – dabei sind hier nur die CDs aufgeführt und Filme, Tapes und dergleichem mehr ausgenommen. Jedenfalls kann ich zumindest in Bezug auf vorliegendes Album sagen, dass dies in keinster Weise auf Kosten der Qualität geht.
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