Mental Amputation - Utter Subordination

Mental Amputation - Utter Subordination
Death Metal
erschienen am 11.05.2007 als Eigenproduktion
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Slavish Obedience
2. Biophobia
3. Scars Remain
4. Plaguebringer
5. Sterile Entity
6. Parasite's Paradise
7. Paved with Guts
8. My Utopia
9. Exit... to end (Instrumental)
10. Messiah of Nescience

Die Bloodchamber meint:

MENTAL AMPUTATION sind im Untergrund schon längst keine Unbekannten mehr, und das hört man der bereits 2005 vollendeten und nun veröffentlichten Eigenproduktion "Utter Subordination" auch an. Das seit geraumer Zeit schwerstens angesagte Gebräu aus Death Metal amerikanischer Prägung und teils dominanter Thrash-Kante kommt zackig auf den Punkt, gefällt mit technischen Einsprengseln ebenso wie mit instrumentaler Kompetenz und dürfte Genrefreunden dank einiger Killerriffs und gutturaler Vocals gut in den Kopf gehen.

Mein ganz persönliches Problem mit dieser Veröffentlichung liegt allerdings darin, dass ich beim Anblick des superben Covers und nach den ungewohnten Tribaltönen im Intro unterschwellig etwas Besonderes erwartet hatte - und das ist diese Scheibe definitiv nicht. Wie schon bei HEXENHAMMER - um nur ein Beispiel zu nennen - habe ich bei diesen Süddeutschen das Gefühl, dass hier nicht mehr viel passieren wird, dass die hervorragend aufeinander eingespielte Band am oberen Ende des Genres musiziert, ohne allerdings den Mut aufzubringen, diesen einen Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu gehen, der sie aus der derzeitigen Schwemme vergleichbarer Untergründler herausheben würde.
Das ist auf Musikerseite mit Sicherheit ein legitimer Ansatz, zumal man live mit dieser Form der Musik stets warm werden kann. Nur stellt sich mir mittlerweile die Frage, wann selbst der größte Fan des thrashigen Deaths einfach genug davon hat, sich Legionen gut gemachter Eigenproduktionen ins Regal zu stellen, wenn im Endeffekt nicht Substanzielles mehr hinzukommt. Ambitionierte, technisch saubere und mit gutem Sound versehene Scheiben wie "Utter Subordination" sind auf der einen Seite ein großer Beweis für einen lebendigen Untergrund, auf der anderen Seite zeigen sie, dass gerade im betreffenden Genre derzeit eine Stagnation auf hohem Niveau herrscht, die nach Gesundschrumpfung schreit. Und warum ausgerechnet MENTAL AMPUTATION diesen Prozess überleben sollten, ist mir trotz objektiv gelungener Darbietung nicht ganz klar - dazu müsste man aus dem mittlerweile hinlänglich bekannten Rüstzeug etwas Eigenes schmieden.

Freunde der genannten Richtung schlagen der Wertung gern noch ein, zwei fett knallende Pünktchen drauf und steuern die rechts verlinkte Homepage an - für den Rest dürfte "Utter Subordination" keine zwingende Anschaffung sein.
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