In Vain - The Latter Rain

In Vain - The Latter Rain
Progressive Death Black Metal
erschienen am 06.07.2007 bei Indie Recordings
dauert 65:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Latter Rain
2. In The Midnight Hour
3. Det Rakner!
4. October's Monody
5. Their Spirits Ride With The Wind
6. I Total Triumf
7. The Titan
8. As I Wither
9. Morning Sun
10. Sorgenfri

Die Bloodchamber meint:

Was passiert, wenn man sechs Musiker für ihr Debüt zusammen mit insgesamt 20 Gastmusikern in ein norwegisches Studio sperrt? Man kann sich an allen Fingern abzählen, dass das zu einem wahren Monster werden kann. Wenn die Band, namentlich IN VAIN, sich dem Metal, welche Richtung auch immer, hingezogen fühlt und die Gäste mit Saxophon, Cello und sonstigen schönen Dingen unterstützen, entsteht etwas, das ziemlich sicher abseits der Norm laufen dürfte.

Und so präsentiert sich ''The Latter Rain'' dann auch ungewöhnlich, teilweise verschachtelt, aber nie sperrig und auf jeden Fall eigenständig. Alles wird hier mit beigemischt, sei es nun Death oder Black Metal, ein bisschen Thrash und immer viele progressive Elemente. Wer Einflüsse in der Musik sucht, der muss sich Zeit nehmen, denn entdecken wird man die zur Genüge. Ich bin wohl noch nicht ganz fertig mit der Exkursion durch die musikalischen Schichten, aber ich meine auf DAVID BOWIE, KORN, ENSLAVED, NICK CAVE? aber auch SIMON & GARFUNKEL gestoßen zu sein. Ich befürchte diese Liste lässt sich bei 2-jähriger Dauerrotation beliebig verlängern, denn ''The Latter Rain'' ist eines der vielschichtigsten Alben, das ich seit langer Zeit gehört habe.
Bestes Beispiel dafür ist der, meiner Meinung nach, Übersong der CD ''October's Monody'', auf dem es erst anfänglich OPETHartig zur Sache geht und dann über diverse Breaks hin in High-Speedphasen ausufert, die wiederum abrupt gebremst werden, um den Hörer durch ruhige Parts das Gefühl von Sicherheit zu geben. So wie dieser Song ist das Album in sich zu betrachten. Eine ständige Berg- und Talfahrt der Varianten, die nie wirklich voraussehbar ist, denn hat man sich gerade wieder auf eine Fahrtrichtung eingestellt, wird man nach rechts gezogen, obgleich man doch so sicher war, dass die Fahrt in die andere Richtung gehen würde. Aber genau das ist ja das phantastische, immer wieder wird man überrascht und so wird der Silberling nie langweilig.
Technisch gesehen gibt es hier ebenfalls nichts zu meckern, es wäre ja auch wirklich zum jammern, wenn die Band an ihren Instrumenten nicht genau so kreativ wäre, wie beim Songwriting.

Wer das nächste progressive Extrem-Metal Highlight gesucht hat, der darf seine Suche einstellen, denn IN VAIN sind da. Es ist erstaunlich, dass eine Band, die außer dem einen oder anderen Demo noch nichts auf den Markt gebracht hat, so ein abwechslungsreiches Teil auf den Markt bringt. Bleibt die Frage, kann die Band das Level halten? Ich hoffe es mal, denn viel weiter nach oben geht es kaum noch und die Gefahr eines Absturzes mit dem nächsten Album ist somit gegeben. Aber für den Augenblick heißt es einfach: Zurücklehnen und genießen!
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