Iskald - Shades Of Misery

Iskald - Shades Of Misery
Black Metal
erschienen am 06.07.2007 bei Indie Recordings
dauert 44:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hymn of Desolation
2. The Shadowland
3. Eden
4. Lokes Dans
5. Då Gjallarhorn Song
6. Pesten
7. Shades of Misery
8. Warriors of the Northern Twilight
9. When Hell Freezes Over

Die Bloodchamber meint:

Hat eigentlich schon mal einer von euch darüber nachgedacht, wie wenig Sinn die Bezeichnungen „Dark Metal“ oder gar „Black Metal“ ergeben? Nehmen wir IMMORTAL mal als Beispiel. Die singen von Blizzards, lassen sich im Schnee ablichten (ohne zu frieren) und beschwören das ewige Eis. Dabei sind Schnee und Eis eindeutig weiß, sogar in Norwegen. Darf man dann noch behaupten, dass man „Black Metal“ spielt? Schaut euch mal ein Bild an, in dem aus der Vogelperspektive Eisschollen auf dem Wasser treiben! Das Wasser ist schwarz. Da haben wir den Salat. Deshalb bin ich dafür, dass das neue Werk von DARKTHRONE ein Konzeptalbum über Wasser wird.
Die Norweger von ISKALD (der Name sollte leicht ins Deutsche zu übersetzen sein), standen wohl vor einem ähnlichen Dilemma, das sie aber recht gekonnt umschifft haben. Die bezeichnen ihre Musik als eiskalten und kristallklaren Black Metal und treffen damit gekonnt ins Schwarze oder Weiße, ganz wie man will. Die beiden Knaben von ISKALD haben jeweils noch keine 20 Mal Weihnachten gefeiert, können aber mit ihrem Debüt einen deutlichen Achtungserfolg erzielen. Die Songs sind sehr atmosphärisch, garniert mit mal feinen, mal derberen Melodien und mit einem Grundgerüst ausgestattet, dass auch so mancher Heavy Metal Band gut zu Gesicht stünde. Die dadurch entstehende Dynamik spiegelt der klare Sound (da haben wir es wieder) sehr gut wieder. Im Infoblatt steht zwar was von „roh“, aber vielleicht gibt es ja im Großen Buch eine Regel, dass so was bei Black Metal immer dabei stehen muss. Das Tempo ist recht variabel gehalten, so dass das zuhören nicht anstrengend wird. Manchmal erwischt man sich beim Mitwippen mit dem Fuß, oft möchte man einfach nur rhythmisch und schwer bangen, doch im Großen und Ganzen sind die 9 Stücke schon recht flott.
Ein gelungener Einstand, der Lust auf mehr macht. Für zukünftige Veröffentlichungen wünsche ich mir, dass die beiden Musiker etwas schneller auf den Punkt kommen und versuchen, ihre Songs ein wenig kompakter zu gestalten (bitte als Hinweis und nicht als Kritik verstehen). Dann kann unter Umständen was richtig Großes daraus werden.
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