Black Metal aus Japan? Ähm, ja das gibt es und das funktioniert sogar. Als ich letztes Jahr auf dem Wacken verweilte, hatten mein Bruder und ich zwei Gäste aus dem Land der aufgehenden Sonne auf dem Zeltplatz und der nette Herr (Thermenbesitzer von Beruf, der mit seiner Frau in Wacken Urlaub machte...) drückte mir einen Haufen von Cataplexy-Scheiben in die Hand. Nun, ich weiß gar nicht, warum ich erst jetzt dazu komme, eine Rezension zu schreiben, denn das, was die Japaner uns hier mit dieser EP präsentieren ist, ganz ohne Witz (!), erstklassiger und böser Black Metal, wie er auch aus Norwegen, respektive Skandinavien sein könnte. Man mag es beim Anhören kaum wahr haben wollen, aber der Sound von „Fields of the Unlight“ entspricht ganz der nordeuropäischen Machart, d.h. er ist kalt, rauh und ungehobelt und versprüht die typischen vibes. Stilistisch hält man sich eng an die Black Metal Hochzeit mitte der 90er und probiert diese, so gut es geht, zu reproduzieren. Am ehesten Vergleichen würde ich die musikalische Ausrichtung von Cataplexy mit harschen und bösen Truppen wie „Ewiges Reich“ oder auch „Dark Funeral“. Die zwei dagebotenen Lieder zeichnen sich also durch ein hohes Tempo und ein gesundes Mittelmaß aus Aggressivität und Eingängigkeit aus. Leider beträgt die Gesamtspielzeit nur 10 Minuten, so dass ich mir schon gewünscht hätte, noch ein paar Songs hören zu dürfen. Die für manche nicht unwichtige Frage nach der Authenzität habe ich mal bewusst ausgeklammert, das müsst ihr für euch selber entscheiden. Unser japanischer Gast meinte, Cataplexy seien Poser. Wenn dem so ist (spricht schon einiges dafür, wenn man sich die kultigen Pseudonyme wie "Bestial Blooded Unholy Greed" oder, OBERKULT!!!, "Thundervolt Deathrider" reinzieht...), dann sind es jedenfalls verflixt gute!