Watch Them Die - Watch Them Die

Watch Them Die - Watch Them Die
Hardcore
erschienen am 26.01.2004 bei Century Media
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Torn Pages
2. Unleashed
3. Fall from Grace
4. The Struggle
5. To see you bleed
6. Sadist Ways
7. Resurrection

Die Bloodchamber meint:

Mal wieder was Neues aus der Bay Area erreicht mich diesen Monat von einer taufrischen Gruppe mit dem kuscheligen Namen „Watch them die“. Allerdings haben wir es hier nicht mit einem weiteren Vertreter der speedmetallischen Hodenklemmerzunft zu tun, denn diese Band hat sich einem gefährlichen Cocktail aus modernem Metal Core und Old School Thrash Riffs verschrieben und fröhnt diesem ausgiebig mit ihrem selbstbetitelten Debüt. Sieben Hasskappen haben den Weg auf die CD geschafft, was sich erst einmal nach relativ wenig Stoff anhört. Diese Annahme relativiert sich allerdings, betrachtet man die Spieldauer der einzelnen Tracks, die sich zumeist über fünf Minuten erstrecken, wobei der Rausschmeißer „Resurrection“ es sogar auf verdächtige 8 ½ Minuten bringt. Aber bleiben wir in der Reihenfolge: Der Opener „Torn Pages“ gibt nach kurzer Einstimmung durch ein düsteres Intro die grobschlächtige Marschrichtung an. Der Gitarrensound erinnert ein wenig an die ersten Metallica Scheiben und kommt somit wunderbar unzeitgemäß und kantig daher. Vokaltechnisch wurde ich dann auch gleich ein bisschen überrascht. Ich hatte mir eigentlich Gebrüll und oralen Krawall vorgestellt, stattdessen tendiert der Gesang in eine mir durchaus sehr genehme Richtung, die nicht unoft an Killswitch Engage oder Shadows Fall erinnert, jedoch auch dem Thrash-Faktor in der Musik rechnung trägt. Der Song an sich geht schon ganz nett nach vorne und man hat Spaß, der Truppe zuzuhören. Nach dem Opener folgt mit „Unleashed“ ein ähnlich unterhaltsamer Song, der mit einer fast siebenminütigen Spielzeit aber mindestens über die Hälfte zu lang ausgefallen ist. Darunter kranken dann auch leider „To See You Bleed“ und das bereits erwähnte „Resurrection“, da Überraschungen im Songwriting eher die Ausnahmen darstellen und das Gebotene dadurch teils arg gestreckt daherkommt. Kürzer und knackiger wäre an diesem Punkt die bessere Lösung gewesen, zumal „Watch them die“ auch nicht die großen Melodienschreiber sind und sich auch das intensivste Riff irgendwann im unflexiblen Tempo totläuft. Da darf auf dem nächsten Album gerne noch eine Schippe draufgelegt werden, um überhaupt die Chance zu haben, an der Spitze um den Corethron mitkämpfen zu können. Instrumental können die Amis auf jeden Fall mithalten und auch die Produktion zeigt sich sehr gefällig passend zur Musik. 6 Punkte geb ich für 3-4 starke Songs (vor allem „The Struggle“ thrasht ungestüm und exzellent aus den Speakern), mehr ist da leider noch nicht drin. Freunde und Sammler dieser Stilrichtung sollten aber mal reinhören.
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