Divine Empire - Nostradamus

Divine Empire - Nostradamus
Death Metal
erschienen am 26.01.2004 bei Century Media
dauert 30:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sacrifice in Vain
2. Ravaged
3. Tribulation
4. They Rise
5. Manifestation
6. Season of Extinction
7. The Pain remains
8. Basher
9. Aggravated Battery
10. Cuidate Del Traidor

Die Bloodchamber meint:

Divine Empire sagten mir bisher eigentlich gar nichts, aber ich denke, dass der Name ruhig erwähnt werden sollte, wenn man von amerikanischen Death Metal redet. Ganz unbekannt sind die drei Herren hinter dem himmlischen Imperium dann ja auch doch nicht, immerhin können diese Referenzen wie Malevolent Creation, Paingod oder Anal Cunt (Ja, echt toll, oder?) vorweisen und Ex-Drummer Roddy zeigt uns momentan bei Hate Eternal, dass Mensch und Drumcomputer sich im Klang nicht wesentlich voneinander unterscheiden müssen. Wie dem auch sei, Nostradamus, so der Titel des dritten Albums der Band, bietet stumpfen, schnellen und straight auf die Fresse gehenden Death Metal, wie man ihn von alten Cryptopsy oder eben Malevolent Creation kennt. Für die stilistische Ähnlichkeit zu Letzteren sprechen vor allem die erhöhten Thrash-Anteile im Soundgefüge, die auf homogene Weise in das Blastgewitter eingeflochten wurden. Was der Scheibe einen gewaltigen Kick verpasst, ist der grandiose Sound, in dessen stahlhartem Gewand die Instrumentalfraktion zu einem tödlichen Sezierwerkzeug verschmilzt. Ich behaupte mal vorsichtig, dass dieses der Sound sein müsste, den Vader bräuchten, um zur endgültigen Perfektion zu gelangen. Samentöter wie „Sacrifice in Vain“ oder der Polenexpress „Manifestation“ tendieren auch ein bisschen in diese Richtung, sind die Highlights des Albums, und dürften Fans der Musikrichtung Pipi in die Augen treiben.

Insgesamt ist man aber von der Sonderklasse der Polen und den oben genannten leider noch ein gutes Stück entfernt, dafür klingen die Kompositionen in ihrer Gesamtheit zu gleichförmig, auf dauer zu monoton und ermüdend. Darüber hinaus haben sich Divine Empire, wie schon tausende andere Bands auch, nichts aus dem verschmähten Originalitätspreis gemacht, folgedessen hat man sämtliche Riffs mindestens schon einmal gehört, aber gut kopiert ist ja immernoch besser als schlecht selbst gemacht. Die Band hat sich in diesem Punkt vielleicht zu sehr auf Produktion und Hochleistungssport an den Drums verlassen und dabei vergessen, den Songs innovative Schädelspalterriffs zu verpassen. Somit kann die Band den Hörer vielleicht bis zur Hälfte des Albums bei Laune halten, danach wird das alles zu berechen- und vorhersehbar. Was bleibt ist ein ganz gutes Album unter vielen, das jedoch durch seinen außergewöhnlich fetten Sound und die technische Leistung der Musiker ein bisschen Aufmerksamkeit erhaschen sollte.
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