Varg - Wolfszeit

Varg - Wolfszeit
Viking Metal
erschienen am 30.03.2007 bei HeidenKlangwerke
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Windzeit
2. Wolfszeit
3. Asatru
4. Skal
5. Donareiche
6. Schlachtgebet
7. Heldentod
8. Blutdienst
9. Das Alte Feuer
10. Weltenbrand

Die Bloodchamber meint:

Bitte alle mal die Hand heben, die das ganze Wikinger-Gedöhns so langsam mal lächerlich finden! Oder sollte ich tatsächlich der einzige sein, dem die Wald-und-Wiesen-und-Heiden-Thematik allmählich auf den Sack gehen? Jedenfalls kriege ich so langsam die Krise, wenn ich die Namen Odin, Wotan, Loki etc. hören muß, und Augenkrebs stellt sich bei mir beim Anblick von Runen ein. Und ein Warriors Prayer (hier Schlachtgebet) genannt dürfen eh nur MANOWAR auf eine Platte packen. Von mir aus können die besungenen Asen zusammen mit (dem ebenfalls besungenen) Thor kacken gehen!

Läßt man die deutschen Texte jedoch außer Acht, bieten einem VARG eine ordentliche Zusammenstellung ihres heidnischen Liedgutes, um es mal in der gleichen verschwurbelten Sprache auszudrücken. Man schafft es zwar noch nicht, an die Vorbilder ENSIFERUM oder FINNTROLL heran zu reichen, eine Zusammenrottung wie EQUILIBRIUM steckt man allerdings locker in den Sack. Während bei der erwähnten Band ein Song wie „Met“ bei mir für chronisches Ohrenbluten sorgt, begeistert hier ein „Sauflied“ wie „Skal“ auf ganzer Linie und dürfte die Massen zum lauten Mitgröhlen animieren, während der folgende Hit „Donareiche“ anschließend für einige ausgerenkte Nackenmuskeln sorgt.

Natürlich darf ein heidnisches Metal-Album nicht ohne die obligatorische Anzahl an Akustikparts veröffentlicht werden, schließlich braucht der olle Odin auch mal ein bisschen seine Ruhe. Klar, daß dieses in Runen gekritzelte Gesetz auch hier seine Anwendung findet. Aber genau das will der Heiden-Freak ja, und für Abwechslung sorgen diese Parts auch jedes Mal aufs Neue. Wie gut, daß man über weite Strecken aber doch etwas flotter zu Werke geht als so einige Viking-Metaller, die eher die Ruhe denn den Metal für sich entdeckt haben. Auch wenn man – wie gesagt – nicht an ENSIFERUM heranreichen kann (vor allem nicht an deren letztes Werk), so hat man mit „Wolfszeit“ dennoch ein recht starkes Werk geboren. Wenn nur die Texte nicht wären…
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