Cast In Silence - First

Cast In Silence - First
Modern Metal
erschienen am 07.07.2007 bei Empty River Records
dauert 40:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Two Minutes Hate
2. The last straw
3. Misery Inn
4. A malady for Mother Earth
5. If mourning never comes
6. Fake
7. The cure
8. Voyage voyage
9. ...where there is no darkness
10. Sanguine eyes
11. No more to come

Die Bloodchamber meint:

Aus der Asche von DARK AT DAWN erheben sich CAST IN SILENCE, jedenfalls in Form von Bandgründer Torsten Sauerbrey und nun Sänger Michael Lowin. Unter dem wehenden Banner eines eigenen Labels, schicken die Jungs mit „First“ ihr erstes Album ins Rennen, nachdem man bereits im Oktober des letzten Jahres den „Battle of the Bands“, unter Aufsicht einer womöglich recht kompetenten Pressejury, für sich entscheiden konnte. Im Gegensatz zu DARK AT DAWN geht man nun etwas kompromissloser, härter und weitaus moderner zu Werke. Eine Prise Melancholie und der stets gefühlvolle, immer cleane Gesang tragen zu einem musikalischen Gebilde bei, das man grob als Modern Power Metal beschreiben könnte, dessen Zentrum hitverdächtige Refrains ausfüllen.

Genau dort liegen auch die Stärken der Band. Bereits nach dem ersten Durchlauf haben sich einige Titel Dank simpler, aber auf Anhieb zündender Refrains tief ins Hirn des Hörers eingebrannt. Unterstützt wird das Ganze von recht brachialen Gitarrenriffs, die das Gegenstück zu den sonst recht verschmusten Melodien bilden sollen. Im Grunde genommen gelingt der Band das alles auch sehr gut, da man aber innerhalb der 40 Minuten kaum Änderungen an diesem Konzept vornimmt, wird „First“ leider nach einer gewissen Zeit langweilig. Mit dem Cover des grausamen 80er Jahre Popsongs „Voyage, Voyage“ hat man sich leider auch keinen Gefallen getan. Es gibt Nummern, die erstens nicht zum Metal passen und zweitens einfach so schlecht sind, dass man sie nicht mehr retten kann. CAST IN SILENCE gleichen diese Schwächen aber durch eine sehr beachtliche Anzahl an Hits wieder aus. Zu nennen sind hier vor allem der flotte Opener „Two Minutes Hate“, das mit feiner Doublebass verzierte „The Last Straw“ und das sehr mitsingfreundliche „The Malady for Mother Earth“.

„First“ ist nur schwer einzuordnen. Auf der einen Seite stehen einige wirklich sehr gelungene Nummern, auf der anderen Seite sehe ich ein Problem, dass das Album mit seiner Langzeitwirkung haben könnte. Es gibt Scheiben, die man immer mal wieder gerne aus dem CD-Regal kramt, aber nicht unbedingt auf lange Zeit in Dauerrotation hören möchte. Das Debüt von CAST IN SILENCE gehört irgendwie in diese Kategorie. Nichts schlechtes, aber eben auch nichts umwerfendes. Man kann nur hoffen, dass die Band nicht auch eine Art „ewiges Talent“ wie DARK AT DAWN bleiben, aber ich bin ganz guter Dinge, dass das neue Soundkonzept sich irgendwann einmal durchsetzen kann. Vielleicht noch nicht mit „First“, aber eine Fortsetzung ist bei diesem Titel ja ohnehin vorprogrammiert...
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