Wer es herrlich geradeaus in die Zähne mag, liegt bei HURTLOCKER genau richtig! Wie schon auf dem Debüt „Fear In A Handful Of Dust“ fräst sich das Quintett aus dem windigen Chicago ohne Rücksicht auf Verluste durch 36 Minuten Fratzengeballer: immer schnell, immer brutal, und garantiert ohne jeden Kompromiss. Modern wirkender, knallhart produzierter Thrash Metal der Blast Beat Sorte wird mit latenten Death Metal Anleihen gemischt, und über dem Inferno thront das fiese Gebrülle des Sängers Grant Belcher. Puh, das ist ganz sicher nichts für Coreknaben oder Pfadfinderinnen, die von Tür zu Tür gehen und Pfefferminzplätzchen verkaufen.

Das Gute an HURTLOCKER und „Embrace The Fall“ ist dabei übrigens, dass die Band nicht einfach ohne Sinn und Verstand drauflos scheppert, sondern durchaus ein Näschen für Breaks, Mid Tempo Verschleppungen und sogar Melodien (!) hat. Das bedeute, dass man die Songs tatsächlich auseinander halten kann und nicht nur den Eindruck hat, dass eben ein Güterzug an einem vorbeigerauscht sei. Zwischen (dennoch immer brutalen) Geschossen wie dem schnellen Opener „I Am Napalm“ oder dem eher „langsamen“ Groover „Let Them Die“ herrschen jedenfalls gewaltige Unterschiede. Also DAS nenne ich mal Thrash Metal mit Stil!

Klar, hier wird das Rad ganz sicher nicht neu erfunden und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass schon ne ganze Menge Truppen recht ähnlich klingende Aggro Platten aufgenommen haben; aber in ihrem selbst auferlegtem, engen Korsett bewegen sich diese Amis mehr als gut. Und Soundtracks zum „Kopf-gegen-die-Wand-hämmern“ kann man ja eh nie genug haben, gelle?