ANJ - With Honor To Live

ANJ - With Honor To Live
Metal / Hard Rock
erschienen in 2007 bei The Store For Music
dauert 44:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Attack of the clones
2. Become a hero
3. With honor to live
4. Breaking away
5. Natural born killers
6. The werewolf
7. Mikhail Gorbachyov
8. 100 miles straight ahead
9. No turning back
10. Power to destroy
11. Prophecy

Die Bloodchamber meint:

Es gibt in Russland einige Bands mit Potential. Die meisten dieser Bands singen in ihrer Muttersprache, was ihnen mäßigen Erfolg im Ausland beschert, ANJ versuchen einen Ausflug in die Gefilde des Englischen, die Auswirkungen sind allerdings verheerend.

Man könnte einen Vergleich ziehen zu den LENINGRAD COWBOYS was den Akzent anbelangt, zu GRAVE DIGGER’s Chris Boltendahl was die Aussprache und Betonung anbelangt und zu ARIA was die Stimme anbelangt. D.h. Sänger Anatoly Zhuravlev bringt stimmliches Potential mit, kommt aber im Englischen auf keinen grünen Zweig, da gravierende Mängel in der Aussprache und ein ziemlich deutlicher Akzent überwiegen. Ob das die Massen außerhalb der russischen Grenzen zu begeistern vermag darf doch deutlich angezweifelt werden.

Auf musikalischer Ebene kommen die Russen mit düsterem aber durchaus massenverträglichem Hard Rock daher, vereinzelt mit metallischen Einflüssen unterlegt, siehe „No Turning Back“ oder auch mit traditionell russischen Anreicherungen wie in „Mikhail Gorbachyov“. Da gibt es eigentlich nichts zu bemängeln außer den gelegentlichen Ausflügen aus düsteren Sphären hinaus.

Fazit: Aus musikalischer Ebene hinterlassen ANJ einen durchaus soliden Eindruck, kommen mit bodenständigen Riffs und Melodien aus und zaubern ein kurzweiliges, von Zeit zu Zeit eingängiges Stück gediegenen Hard Rocks, müssen sich aber der Frage stellen ob dieser Ausflug im vierten Langeisen, raus aus der vertrauten Muttersprache nicht eher die Tendenz zum Flop hat. Schon RAMMSTEIN haben da ihren Erfolg in mäßiger Qualität versauern sehen. Interessant ist das ANJ dies aber nicht zum ersten Mal versuchen, sondern bereits die vorangegangene EP und das Album davor auch schon in englischer Sprache präsentiert wurden. So ist dies nicht etwa ein kurioser Einzelfall sondern eher dem Kalkül der Band zuzuordnen. Von einem internationalen Durchbruch fehlt jedoch bisher jede Spur.
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