Great White - Back To The Rhythm

Great White - Back To The Rhythm
Hard Rock
erschienen am 31.08.2007 bei Frontiers Records
dauert 55:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Back to the rhythm
2. Here goes my head again
3. Take me down
4. Play on
5. Was it the night?
6. I'm alive
7. Still hungry
8. Standin' on the edge
9. How far is Heaven?
10. Neighborhood
11. 30 days in the hole
12. Just yesterday

Die Bloodchamber meint:

GREAT WHITE erteilte in ihrer späten Karriere der absolute Tiefpunkt, als am 20. Februar 2003 im Club "The Station" in West Warwick (Rhode Island) die bandeigene Pyro-Anlage den Innenraum in Brand setzte. Bei der entstandenen Massenpanik starben einhundert Menschen, darunter der GREAT WHITE-Gitarrist Ty Longley. Die rechtliche Schuld ereilte der Bandmanager. Die Band selbst wurde in allen Punkten freigesprochen. Seitdem sammelt GREAT WHITE mit dem Station Family Fund Geld für die Hinterbliebenen der Opfer. Diese traurige Episode soll verdeutlichen, dass dieses Album quasi als Comeback zu verstehen ist. Auch wenn jemand nicht mehr in der Band ist, der Verlust sehr hoch und die Erfahrung eigentlich andere Menschen brechen würde, machen GREAT WHITE weiter. Neuanfang.

Und das Album verspricht in der Tat eine Art Neuanfang. Aber weniger in musikalischer Hinsicht, sondern als genereller Neustart. Wer die Hard Rock-Band nicht kennt, sollte wissen, dass sie um 1990 zwei Alben in den US - Top Ten ("Hooked", 1991 und "Twice Shy" 1989) platzieren konnte. Solider Hard Rock mit Vorliebe für Liebe und andere Frauengeschichten zeichnete damals die Band aus. Und Rock'n'Roll der alten Schule bietet auch "Back To The Rhythm". Ins Ohr geht der sleazig-rockige Opener und Titelstück des Albums, das lässige "Take Me Down", "Standin' On The Edge" und "Still Hungry". Unglücklich platziert empfinde ich die Aneinanderreihung der drei - wie ich finde - gelungenen Balladen "Play On", "Was It The Night" und "I'm Alive" in der Mitte des Albums. Retrospektive eröffnet sich natürlich nicht nur hier ein Themenbereich, der vielleicht mit dem Unglück von 2003 zu tun haben könnte. Aber das ist erst einmal nur Spekulation.

Die jugendliche Kraft der frühen GREAT WHITE (1981 gegründet) ist einer altersreifen Musik gewichen, die es aber immer noch versteht gute Refrains und Hooks zu liefern, aber wo schon ein bisschen Pfeffer verloren gegangen ist. Grunge und andere Katastrophen gehen nun mal nicht spurlos an einem vorrüber. Wer Fan von AC / DC und amerikanischen Hardrocks ist, kann sicher das Album anchecken und hören was aus einen der letzten Überlebenden der ersten Welle des amerikanischen Metal geworden ist und sich solide unterhalten lassen. Klassisch umgesetzter Hardrock funktioniert zumindest bei GREAT WHITE noch ganz gut.
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