Kneipenterroristen - Härter Als Der Rest

Kneipenterroristen - Härter Als Der Rest
Heavy Metal
erschienen am 17.08.2007 bei Rude Records
dauert 47:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Härter als der Rest
2. Endlich wieder Wochenende
3. Pornostar
4. Am äußeren Rand
5. Holstenritter
6. Lust zu leiden
7. Hamburg wir steh'n zu dir
8. Problemkind
9. Terrortour
10. Was länge gärt
11. Ketten und Leder
12. Damien
13. Sie kam zu mir am Morgen

Die Bloodchamber meint:

Nachdem sie jahrelang als ONKELZ-Coverband durch die Lande tingelten, haben sich die KNEIPENTERRORISTEN entschlossen, ein Album mit selbst komponierten Stücken auf den Markt zu werfen. Nun verwundert es nicht, dass Parallelen zu den ONKELZ (vor allem in deren Frühphase bis etwa 1990) erkennbar sind, wobei der Opener „Härter als der Rest“ eher an MOTÖRHEAD erinnert. Die Ähnlichkeiten mit den Frankfurtern resultieren vor allem aus dem Gesang, denn Sänger Jörn erinnert ein ums andere Mal an Kevin Russel, was wohl an der gemeinsamen Heimat Hamburg resultiert und der Dialekt bei beiden nicht von der Hand zu weisen ist.
Eigenständigkeit sucht man vergebens, denn auch textlich wird sich kräftig und unverkennbar den Vorbildern nachgeeifert. Bis auf „Hamburg wir steh’n zu dir“ wurden sämtliche Themen schon auf Alben der ONKELZ in ähnlicher Form behandelt. Ist man darüber erst einmal hinweg entwickelt sich nach einigen Durchläufen so etwas wie Sympathie für das Album. Denn noch mehr als die bereits genannten setzen die KNEIPENTERRORISTEN auf einfache Strukturen und Refrains die man mitgröhlen kann und die gegebenenfalls auch beim Vorglühen beim Fußball einsetzbar sind. So sehr, dass es manchmal schon weh tut.
Als Cover Band kommt man am alten Schema scheinbar auch nicht ganz leicht vorbei, denn mit „Ketten und Leder“ (RUNNING WILD) und „Sie kam zu mir am Morgen“ (URIAH HEEP – Lady In Black), bei dessen Text ich beim ersten Mal lauthals lachen musste ob des Tiefgangs und welches lediglich als Bonus beim Digipack erhältlich ist, und „Hamburg wir stehen zu dir“ (keine Ahnung von wem das Original ist, ich kenne es als Schalke-Lied) befinden sich auch drei eben solche auf dem Album.
Wer kein Problem damit hat, nicht wirklich etwas Neues zu bekommen und den (frühen) ONKELZ hinterher trauert, sollte dieses Album antesten. Um mit ein paar Kollegen nen Kasten Bier leer zu machen ist es mindestens geeignet, nach einigen Durchläufen beginnt man es richtig zu mögen. Aber die Lücke, die die Frankfurter hinterlassen haben, können die Hamburger mit ihren eigenen Kompositionen nicht füllen.
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