Ground Control - Insanity

Ground Control - Insanity
Thrash Heavy Metal
erschienen am 15.06.2006 bei Punishment 18 Records
dauert 38:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Days Of Justice
3. Insanity (In My Mind)
4. Alone
5. Vortex Of Violence
6. Truth
7. Oriental Sorrow
8. Face This Night
9. Free Your Soul
10. Metal Thrashing Mad (Cover)

Die Bloodchamber meint:

Selten war ein Albumtitel so treffend wie bei diesem schon 2006 erschienen ersten Album der Italiener von GROUND CONTROL, die die Nebenbeschäftigung von Alessio Garavello (u.a. POWER QUEST, ARTHEMIS) darstellen. Dabei sollen sie eine Art härteren Gegenpol zu seinen Hauptbands bilden und das Ergebnis ist auch härter als der übliche Mittelmeer Power Metal, aber von lupenreinem Thrash ist „Insanity“ doch noch ein Stück entfernt, hat sich doch eine nicht sehr kleine Hard Rock-/Heavy Metal-Note a la SINNER in einige Lieder eingeschlichen.

In zwei Punkten ist dem Meister kein großer Vorwurf zu machen. Das Konzept Wahnsinn wird durch das Cover und die Gestaltung des Booklets schon irgendwie getroffen und die Gitarrenarbeit geht in Ordnung. So ungewöhnlich oder vor guten Einfällen strotzend, dass man dafür gleich eine neue Band an den Start bringen müsste, ist es aber nicht.

Dem gegenüber steht ein Schlagzeug, bei dem so ausgiebig auf sämtlichem vorhandenen Blech rumgedroschen wird, dass man nach dem Hören von „Insanity“ fast eine temporäre Allergie gegen jegliche Art von Becken entwickelt. Und das ist noch nichts gegen den Gesang des Meisters...
In ein paar wenigen Liedern kann er sich noch beherrschen und seine Stimme im Zaum halten („Insanity (In My Mind)“), aber wehe wenn sie losgelassen. So schrill, so hoch und oft auch so schief wird da in die Botanik geträllert, dass die Bäume am liebsten die Blätter abwerfen würden, wenn sie dadurch schneller weglaufen könnten. Das jammernde „Alone“ und die Schuhe ausziehenden Rufe in „Oriental Sorrow“ sind da noch gar nicht mitgerechnet. So ist das seelenlose ANTHRAX-Cover zum Schluss tatsächlich das beste Lied des Albums.

Ich habe Verständnis dafür, wenn ein Musiker nicht immer in einem Genre arbeiten will und dann eine weitere Band für seine anderen Ideen startet, aber was GROUND CONTROL hier abgeliefert haben, ist nur Wasser auf die Mühlen all der Leute, die italienischem (Thrash) Metal noch nie etwas abgewinnen konnten. Mit „Insanity“ kann man bestenfalls die Nachbarn und deren für hochfrequente Töne empfängliche Tiere in den Wahnsinn treiben.
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