Archaic - Time Has Come To Envy The Death

Archaic - Time Has Come To Envy The Death
Death Thrash Metal
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 40:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Awakening
2. True Death of life
3. Toxic Nightmare
4. The Archer
5. Cornu
6. Eternal War
7. Memories
8. Thank You!
9. Tormentor (Cover)
10. Woodland of the Black Treasury

Die Bloodchamber meint:

Normalerweise müsste auf der vorliegenden Promo von ARCHAIC eine dicke Staubschicht imprägniert sein. Nicht weil das Teil schon ewig hier herumliegt, sondern weil die Jungs aus Ungarn hier richtig schönen, staubtrockenen und old schooligen Death/Thrash der 80er bieten. Mit dem vorliegenden „Time Has Come to Envy the Dead“ veröffentlicht die Band ihr erstes Album, seitdem man der Asche von BRAINDEATH entflohen ist. Dass in dem vierzig Minuten langen Bolzen jede Menge Engagement und Fleiß steckt, hat auch das Label Vic Records erkannt und die Jungs gleich mal bei sich eingetütet. Ein weiser Schritt?

ARCHAIC wissen definitiv mit ihren Instrumenten umzugehen und leben den todesbleihaltigen Thrash Metal von der ersten Minute an vor. So sollte es klingen, so sollte es sein. Die Band holzt sich wütend durch die ersten Tracks ohne dabei die eine oder andere Portion Groove oder Melodie zu vergessen. Ob nun „True Death of Life“ oder „The Archer“ – der Hörer bekommt feinste und vor allem gut produzierte Hausmannskost geboten. Allerdings kommt man nicht über diesen „guten Death/Thrash Metal“ hinaus. Hier fehlt ein wenig Abwechslung, da eine zündende Idee! Das Album droht im Durchschnitt zu versinken und scheinbar hat auch die Band dies bemerkt, denn was beim etwas schleppend beginnenden „Cornu“ bereits angedeutet wird, findet beim doomigen „Memories“ seinen Höhepunkt. Die traurige Nummer passt zwar irgendwie nicht ganz in das bislang gebotene Schema, gleicht dies aber durch gute Arrangements und einen formidablen Songaufbau wieder aus. Auch danach hält man die Erfolgskurve weiter aufrecht, denn mit „Thank You!“ folgt ein Titel, der sich nach primitivem Startgebolze gegen Ende als wahres Melodiewunder entpuppt. Danach folgt ein TORMENTOR-Cover, mit dem man nicht viel falsch macht und zum Abschluss mit „Woodland of the Black Treasury“ ein für Thrash Metal Verhältnisse sehr abwechslungsreicher Titel, der hier und da auch ein wenig an die gute alte Bay Area erinnert.

Manchmal hat die Band tatsächlich etwas zu viel Einheitsbrei auf den Löffel gelegt, die genannten Songs lassen dieses Manko aber gekonnt übersehen. Vielleicht hätte man das Album auch einfach etwas klüger aufbauen können und es wäre überhaupt nicht aufgefallen. ARCHAIC liefern insgesamt ein sehr ansprechendes Death/Thrash Album ab, das sich zwar nicht vollends von irgendwelchen Schwächen freisprechen kann, aber für Genrefans ein Antesten auf alle Fälle wert ist. Düster, hart, schleppend, aber auch flott, dezent melodiös und mit einigen Krachern versehen -> das kann sich hören lassen!
-