Nocturnal Breed - Fields Of Rot

Nocturnal Breed - Fields Of Rot
Black Thrash Metal
erschienen am 06.07.2007 bei Agonia Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wicked vicious & violent
2. Fields of rot
3. Too damned to conquer
4. Manskinner
5. In sickness and in hell
6. Invasion of the body-thrashers
7. Iron bitch
8. Code of conduct
9. The dead
10. Scything harrow

Die Bloodchamber meint:

Geile Scheiße! Da veröffentlicht ein Oldschool-Thrash-Kommando aus Norwegen seit über 10 Jahren kontinuierlich Alben, und der Rezensent bekommt nullkommanix davon mit. Zu seiner Schande dachte der Typ, es hier mit einem waschechten Newcomer zu tun zu haben. Keine Ahnung also, inwieweit sich die Vorgänger von dem neuen Release großartig unterscheiden. Gehen wir deshalb einfach mal davon aus, daß sich der Sound typischerweise über die Dekade nicht großartig geändert hat.

Was das neueste Werk „Fields Of Rot“ angeht, macht alleine schon das Coverartwork Lust auf mehr. Die Wut und die Brachialität, die den Songs innewohnt, wird von der Zombie-Comiczeichnung schön auf den Punkt gebracht und lässt sofort erahnen, daß Menschen mit einem Faible für ruhigere Klänge lieber einen Bogen um die Band NOCTURNAL BREED machen sollten. Diejenigen, denen es nie laut genug sein kann, und die ihre alten KREATOR-/SODOM-/DESTRUCTION-Aufnäher auch noch heute voller Stolz auf der ollen Kutte spazieren tragen, haben dagegen nach den beiden LEGION OF THE DAMNED-Alben (bzw. OCCULT) einen weiteren Grund, am Niedergang des ursprünglichen Euro-Thrashs zu zweifeln. „Fields Of Rot“ klingt von den Songs her, als wäre die Zeit Ende der Achziger stehen geblieben, die Produktion dagegen knallt zeitgemäß aus den Boxen und technisch ist ebenfalls alles im grünen Bereich.

Schön auch zu sehen, daß man sich nicht nur auf die offensichtlichen Einflüsse aus der deutschen Thrash-Szene beschränkt (die Coverversionen von W.A.S.P., DEATH, ANTHRAX oder TWISTED SISTER auf den anderen Alben sprechen Bände), sondern auch keine Probleme damit hat, mit „Iron Bitch“ MOTÖRHEAD zu huldigen oder – wie bei „Too Damned To Conquer“ eine Dave Mustaine-Stimme in den Song zu integrieren. Ebenso schön zu sehen (bzw. zu hören), daß nicht über die gesamte Zeit das Gaspedal durchgetreten wird, sondern an den richtigen Stellen auch mal die Bremse ihren Dienst tun darf. Abgerundet wird das Gebräu durch geschickt platzierte Soli, die - anstatt in typischer SLAYER-Manier aufzuheulen – den Begriff „Solo“ tatsächlich verdienen.

Ich wage zu behaupten, daß NOCTURNAL BREED mit einem großen Label im Rücken ähnlich durchstarten könnten wie die holländische Legion. Mit „Fields Of Rot“ ist den Norwegern ein Keulenschlag gelungen, der von vorne bis hinten mit Killersongs gespickt ist. Wer hier als Thrasher nicht den Patronengurt aus dem Schrank nimmt und bangend Amok läuft, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen!
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