Gallhammer - Ill Innocence

Gallhammer - Ill Innocence
Black Metal / Crust
erschienen am 21.09.2007 bei Peaceville Records
dauert 50:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. At The Onset Of The Age Of Despair
2. Speed Of Blood
3. Blind My Eyes
4. Delirious Daydreamer
5. Ripper The Gloom
6. Killed By The Queen
7. Song Of Fall
8. Ashes World
9. Slog
10. Last Scary Dream

Die Bloodchamber meint:

Wirklich großen Metal in Japan zu suchen ist recht mühselig, denn viel zu oft hat man es lediglich mit billigem Imitaten zu tun (Ein Eindruck, der sich bei mir schon beim Blick aufs Bandlogo breit macht. ENDSTILLE lassen grüßen). Nun kommt das Label Peaceville um die Ecke und will uns weiß machen, dass es sich mit GALLHAMMER um DIE Neuentdeckung schlechthin handelt. Was gibt es über die Band nun zu sagen? Eher wenig, außer dass die Band bereits mit DARKTHRONEs Nocturno Culto Studioerfahrungen gemacht hat (was ich persönlich nun nicht wirklich positiv bewerten möchte) und das es sich hier um drei Geishas handelt. Sonst hüllt man sich lieber in Schweigen.

Aber zur Musik. Die ist... ja wie denn? Auf jeden Fall ist die anders. Schon der Einstieg dröhnt gewaltig in doomigen Tiefen mit reichlich Drone-Anteilen und es macht sich erstes Unbehagen breit. Wenn dann noch die heiser krächzende Hexenstimme dazu kommt, ist der Start ins dunkle Reich perfekt. Was allerdings jetzt schon auffällt, ist, dass, gewollt oder ungewollt, das Songwriting sehr limitiert und öde ausfällt. Harmonischer Minimalismus eben. Song 2 zeichnet sich dann durch die erste Aufnahme von Geschwindigkeit aus, ohne aber die schon begonnenen Strukturen zu verändern. Danach kommen mit ''Blind My Eyes'' und ''Delirious Daydreamer'' zwei Songs, die ein wenig anders sind, als der Rest auf der Scheibe. Ich fühle mich phasenweise an den japanischen Girlie-Electro Act OOIOO erinnert, der sich hier im Metalgenre versucht. Mit eingestreutem mädchenhaftem Geschrei oder Lyrik in Halberzählweise vermischen sich wohltuend weitere Elemente mit dem üblichen Gekrächze. Aber danach ist dann wieder biedere Hausmannskost angesagt. Es wird von Song zu Song immer langweiliger, da auf ''Ill Innocence'' scheinbar kaum mehr als drei Akkorde pro Song benutzt werden.
Der Sound geht soweit in Ordnung, glaube ich jedenfalls. Ich möchte mich da nicht so genau festlegen, denn dank eines herausragenden Kopierschutzes seitens des Labels (schönen Dank dafür) gibt es für mich nur die Möglichkeit die CD im Autoradio abzuspielen, alle anderen Geräte, sei es PC, DVD- oder CD Player, verweigern den Dienst komplett.

Muss man GALLHAMMER nun im heimischen Schrank stehen haben? Ich meine eher nicht, auch wenn teilweise extrem interessante Ansätze zu finden sind. Auf Dauer nervt die Art des Songwritings nur noch und wegen zwei oder drei guten Songs kauft sich kein Mensch eine CD. Wer die Rumpelsongs von DARKTHRONE mag darf aber gerne mal den Lauscher in die Scheibe halten.
Fazit: In Fernost nichts Neues.
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