Bleak Crowd - One Shot For The Glory

Bleak Crowd - One Shot For The Glory
Heavy Metal / Rock'n'Roll
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 48:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Friday Eve
2. Sign Of The Rising Hell
3. Red Carpet Underneath
4. Wall Coming Down
5. Still Water
6. Out Of The Circle
7. Kill The Hate
8. Hear Mary
9. Fortune In Vanity
10. Drowned In The Eyes Of Fire
11. Shining Star
12. Everything Has A Meaning

Die Bloodchamber meint:

Der erste Gedanke, der mir kam, als ich das neue Album von BLEAK CROWD in die Finger bekommen habe, war: „Hmm, das Cover kommt mir aber bekannt vor.“ Tatsächlich sieht es wie eine abgespeckte Version von NIGHTRAGEs „A New Disease Is Born“ aus. Und das war schon ein langweiliges Bild. Aber zum Vorwurf machen will man das einer Band nicht, die ihre Botschaft von Finnland aus schon seit neun Jahren in die Welt trägt mit mittlerweile zwei Alben plus zwei EPs, die samt und sonders in Eigenregie veröffentlicht wurden.

Etwaiges Verständnis für das (scheinbare) Desinteresse eines Labels verpufft schon beim Genießen des ersten Liedes, denn hier wird wirklich gute Musik gemacht. Lässiger Rock’n’Roll mit leichter Heavy Metal Schlagseite aus Zeiten, wo dieser noch mit ganz engen Hosen assoziiert wurde, strömt aus den Boxen und die sehr angenehm warme, leicht raue Stimme von Sänger Lauri heißt den Hörer willkommen.

Hier wird nicht die Welt zerstört oder die holde Maid gerettet, sondern sich mit den Freunden auf ein Fläschchen Hochprozentiges getroffen, um sich einfach über den schönen Tag zu freuen. Dabei darf es ruhig ein bisschen dreckig werden, solange noch genug Zeit bleibt für ein paar ausufernde Soli mit Augenzwinkern („Red Carpet Underneath“ & „Hear Mary“) oder einfache aber enorm eingängige Melodien (z.B. „Wall Coming Down“). Auch wenn der Kerl mit den Stöcken & Fellen, der live immer hinten sitzt, auf dem Album etwas zu viel in den Vordergrund gemischt wurde, ist das im Großen und Ganzen nur eine unerhebliche Störung.

Ein bisschen erheblicher ist es da schon, dass BLEAK CROWD in der zweiten Hälfte des Albums ein bisschen die songschreiberische Puste ausgeht und die Lieder nicht mehr alle mitreißend rocken sondern auch mal vorbeiplätschern oder eigene Melodieideen wiederverwertet werden. Nachdem die letzten zwei Veröffentlichungen EPs waren, hatte man sich vielleicht schon zu sehr auf deren Länge eingeschossen. Aber das ist nur eine vage Vermutung, zumal mit „Everything Has A Meaning“ eins der fetzigsten Lieder des Albums (neben „Friday Eve“ & „Wall Coming Down“) an letzter Stelle steht.

BLEAK CROWD bringen neben dem nötigen Unernst, der durch das leicht chaotische Booklet noch unterstrichen wird, mit „One Shot For The Glory“ ein angenehm unangestrengtes Heavy’n’Roll Album mit, dass auf jeden Fall Aufmerksamkeit verdient hat. Von Hörern und von Labels.
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