Holy Dragons - Twilight Of The Gods

Holy Dragons - Twilight Of The Gods
Heavy Metal
erschienen in 2003 bei Sound Riot Records
dauert 54:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Blood of Elves
2. Steel Eagle
3. Heavy Metal Maniac
4. No Future
5. Altars of Liars
6. The Templars
7. The Cursed Spirit
8. Twilight of the Gods
9. Living on the Edge (Bonus)

Die Bloodchamber meint:

Es gibt Momente, da will man seinen Chef und die ganze Welt verbrennen, märtern und brutalst foltern. So ein Moment war erreicht, als mich das letzte Promopacket erwischte. Zwar wurde ich vorab vom Kollegen Hauptmann gewarnt, das Holy Dragons [Anwärter für den Titel „Dämlichster Bandname“] aus Kazakhstan kommen, aber hey, auch dort spricht man sicher Englisch, dachte ich. Also die CD eingelegt, Anlage aufgedreht und den Promozettel und das Inlay der CD begutachtet. Komisch, warum heißt denn der Titel auf der Seitenleiste des Rückseiteninlays der CD „Götterdämmerung“? Singen die Deutsch?! Und warum wird das dann auf dem Promozettel „Twilight of the Gods“ geschrieben? Oha... Warum wird’s auf dem Inlay dann „Cymepkh Koror“ geschrieben?!!? Und dann fing Sänger Holger Komaroff an zu singen: „Se iblu xiad u cryxa, Beyhbil mpak u Bbhla.!“ Alles klar, die singen Kasakisch – ARGH! Willkommen bei dem Eingangs erwähnten Gefühlszustand.
Abgesehen von dem wirklich untalentierten (und nicht verstehbaren) Sänger ist auch die restliche Band unter aller Kanone. Das klingt, als würde man eine 80er Jahre Garagenproduktion von einer ländlichen Jugendcombo hören, rumpel rumpel, fiedel fiedel, fertig ist der Song. Der Stil der Band soll angeblich an Metal-Epen wie „Painkiller“ oder „Walls of Jericho“ angelehnt sein. Wahrscheinlich saßen die Herren beim Schreiben der Songs auf einem Booklet der genannten CDs – die Musik nenne ich einfach mal Heavy Metal, allerdings in seiner stupidesten, einfallslosesten und blamabelsten Art und Weise. So erwische ich mich immer wieder auf der „NEXT“-Taste meines Winamp und muss entsetzt feststellen, das auch die Produktion dieser Platte unterstes Niveau ist; eine so schlecht produzierte Gitarre habe ich seltenst gehört. Dann auch noch die FRECHHEIT zu besitzen, auf dem Promozettel mit den Sprüchen „Guitar work of the band reminds of such great Britih guitar duets like Tipton-Downing or Murray-Smith [...]“ und „The powerful voice of Holger Komaroff, sometimes reminding Dio[...]“ zu werben, sollte eigentlich mit der rituellen Verbrennung des zuständigen Promo-Fachmanns enden. Absolut oberpeinlich und eine nicht auszusprechende Beleidigung für das Material, auf das es gebrannt wurde, ist aber der Bonus-Song „Living on the Edge“. Das kann eine Kindergartenband besser.

Fazit: Jeder Mensch mit Anspruch und einem limitierten Konto, aber auch jeder Freund von angenehmen Klängen sollte schleunigst Reißaus nehmen wenn die Holy Dragons ankugeln. Fans von undergroundartiger Musik, Freunde von rumpeligem 80er Garagenbands (negativ gemeint, es gab da ja durchaus gute Bands!) und Masochisten können aber zuschlagen. 3 Punkte sind, angesichts fehlendem Talents, schlechter Produktion und nicht nachzuvollziehender Lyrics (außer man beherrscht Kasakisch) sehr schmeichelhaft.
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