Seasick - Bestie Mensch

Seasick - Bestie Mensch
Death Metal
erschienen in 2003 als Eigenproduktion
dauert 38:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Was ist ein Menschenleben wert?
2. Macht
3. Mutter Hure
4. O.A.
5. Bis das Blut gefriert
6. Endstation Hass
7. Erst geboren schon verloren
8. Meins
9. Human Madness
10. Nazi Bastard
11. Perfection
12. Born to Chaos
13. Children
14. Bis das Blut gefriert (Hidden Track)

Die Bloodchamber meint:

Es gibt Musik, die verursacht Kopfschmerzen. Allerdings negative Kopfschmerzen. Und Seasick schaffen das auf brutalste Art und Weise. Bevor ich aber zu meinen Kritikpunkten komme (und davon gibt’s viele!) erst einmal etwas positives Vorweg. Seasick haben wirklich anspruchsvolle Lyrics und versuchen, politische Themen aufzugreifen und zu verarbeiten. Dies gelingt ihnen auch bei einigen Songs (Erst geboren, schon verloren / Mutter Hure – Vater Staat). Leider machen Seasick mit ihrer Art zu musizieren doch einiges wieder kaputt.
Der erste grobe Fehler der Band ist es, meiner Meinung nach, ihren Grindcore/Hatecore/Death Metal Bastard in einer so furchtbaren Geschwindigkeit zu blasen, das man keine Möglichkeit hat, die Lyrics zu verstehen. Sänger Kette kann man fast schon als Metalversion von Busta Rhymes titulieren, so schnell haspelt/grunzt/shoutet er die Lyrics zur Musik. Neben diesem Verständnis-Problem (gesungen wird hier nicht, deswegen bleibe ich mit meiner Kritik zu den Shouts hinterm Berg) hakt es aber bei dem hohen Tempo der Band noch gewaltig im Zusammenspiel und im simplen Takthalten. Drummer Nussi bekleckert sich auch nicht gerade mit Ruhm, dazu trägt auch sicher die beschissene Produktion seiner Drums ihren Teil zu. Klingt wie Metallicas neuster Output, nur etwas druckvoller. Leider ist die Snare total misslungen, viel zu hölzern und man merkt oftmals, das Nussi neben dem Takt liegt oder sich mit Verzweiflungsschlägen wieder reinbringen will. Durch das hohe Tempo verlieren die Songs zu sehr an Eigenständigkeit und bedingt durch die niedrige Spielzeit der einzelnen Tracks verpasst man zu oft den Einstieg in das nächste Lied.

Fazit: Trotz der wirklich guten Lyrics, wegen denen ich noch einen Punkt draufgebe, bleibt unterm Strich nur ein schlechtes Album mit unterdurchschnittlichem Unterhaltungswert. Auch wenn man annehmen darf, dass das Album nicht als Unterhaltungsmusik geplant war, wage ich zu bezweifeln, ob die CD außerhalb des Freundeskreises viele Abnehmer bekommen wird. Zu schlecht ist die Produktion der CD und das verschlucken von Wörtern ermöglicht einem nur dann einen Zugang zu der Musik, wenn man aufmerksam das Booklet studiert – und dazu werden die wenigsten Leute Zeit und Lust haben. 3 Punkte.
-