Saattue - Jäähyvästi

Saattue - Jäähyvästi
Doom Metal
erschienen am 07.03.2008 bei Spikefarm Records
dauert 50:58 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ikiuneen
2. Vieraaseen Multaan
3. Luutarhuri
4. Hyiseen Veteen
5. Jäähyvästi
6. Kaaosmaa
7. Varjojen Saattue

Die Bloodchamber meint:

Das Land mit der weltweit prozentual höchsten Selbstmordrate ist...? Finnland, richtig. Da aber noch nicht jeder das Finale des finnischen Volkssports erreicht hat, fristen die verbliebenen Teilnehmer ihr trauriges Dasein als Mitglied irgendeiner Doom-Combo, um der Welt von sich und ihrem Leid zu erzählen. Die nächste Truppe im Vorhof zum Suizid nennt sich SAATTUE und bringt nach 4 Jahren Schmerz ihre ersten Klagelieder in langer Form auf den Markt.

Leider, und das ist auch schon das einzige wirkliche Manko, verstehe ich hier nur Finlandia Vodka, denn die Landessprache klingt für den normalsterblichen Mitteleuropäer immer noch sehr gewöhnunsbedürftig und man bekommt leider nicht mit, was der Herr am Mikrofon in seiner jammernden melancholischen Stimmung einem nun mitteilen möchte. Hat man sich da aber eingehört und festgestellt, dass das gar nicht so sehr stört, es sei denn man kann halt nur englischsprachige Texte für voll nehmen, dann kann man auf ''Jäähyvästi'' allein durch die Schwingungen in der Musik die Stimmung der Band fühlen. Und die sind schleppend, finster und traurig ohne Ende, so wie es eben sein sollte, wenn man sich in das Einzugsgebiet einer Dramatruppe begibt. Hinter der schon erwähnten traurigen Stimme gleitet ein seichter Keyboardteppich durch das Land der 1000 Seen und unterstützt atmosphärisch prägend, aber zu keiner Zeit aufdringlich die Musik und ruft so an einigen Stellen Gänsehaut hervor.
Das schöne an ''Jäähyvästi'' ist, dass sich die Songs von der ersten bis zur letzten Minute steigern. So startet man schon auf einem recht hohem Niveau, das sich aber tatsächlich von Lied zu Lied immer noch steigern kann, bis man am Ende der CD bei dem Highlight und gleichzeitig längstem Stück ''Varjojen Saattue'' angekommen ist, in dem alle vorher schon verwendeten Elemente wieder ihre Berechtigung bekommen und zu einer geschlossenen Einheit geformt werden.

SAATTUE bringen es fertig die teils sehr guten finnischen Doom Veröffentlichungen der jüngeren Vergangenheit teilweise in den Schatten zu stellen oder mindestens auf Augenhöhe mitzurudern. Wer bekennender Jünger dieser Szene ist, der kommt um den Kauf dieser CD nicht herum, auch wenn naturgegeben keine innovativen Sprünge auf ''Jäähyvästi'' zu finden sein werden, aber kann man das noch erwarten? Wohl eher nicht und deshalb Daumen hoch und hoffen, dass die Band noch die eine oder andere Scheibe auf den Markt bringt bevor sie sich in die Ewigkeit begibt!
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