Sybreed - Antares

Sybreed - Antares
Metal / Industrial
erschienen am 05.10.2007 bei Listenable Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Emma 0
2. Ego Bypass Generator
3. Revive My Wounds
4. Isolate
5. Dynamic
6. Neurodrive
7. Ex-Inferis
8. Permafrost
9. Orbital
10. Twelve Megatons Gravity
11. Ethernity

Die Bloodchamber meint:

SYBREED sind eine Genfer Band und legen mit dem aktuellen Album „Antares“ ihr Labeldebut über LISTENABLE vor. Aufmerksam geworden bin ich auf die Band, weil Ausnahmeschlagzeuger Dirk Verbeuren, der hauptamtliche bei SCARVE und SOILWORK, aber auch schon aushilfsweise bei ABORTED die Stöcke schwang, das Album eintrommelte.

Der erste Höreindruck war zuerst eine riesige Enttäuschung. SYBREED kredenzen eine Mischung aus frankophonem Metal, der gewisse Parallelen zu SCARVE, HACRIDE oder auch den Niederländern TEXTURES aufweist, für Metallerohren ungewohnt klingende Synthies mit ganz, ganz viel süßlicher Eingängigkeit, die vor allem durch den zwar gut gemachten, dennoch für meine Begriffe recht grenzwertigen, klaren Gesang erbracht wird. Alles in allem eine recht merkwürdige Mischung und ich war mir nicht sicher, ob ich dazu wirklich Zugang finden könne.

Hat man den ersten Schrecken verdaut und lässt die Scheibe noch ein paar mal laufen, geht irgendwann die Tür auf und eine unglaublich weite Klanglandschaft öffnet sich. Das liegt eben gerade an der oben angesprochenen Mischung, hauptsächlich jedoch an den absolut sensationellen Synthies, die ich in solch einer gut ausgearbeiteten und extrem wohlklingenden Form im Metalbereich noch nicht gehört habe. Die Synthies sind sowohl das öffnende, wie auch verbindende Moment dieser Scheibe und zugleich das Besondere. Sie sind in ihrer luftig gläsernen Art einfach perfekt und erinnerten mich mehr als einmal an die FLATZ Scheibe „Sex & Violence“, auf der der verrückte Professor mit KRAFTWERK Leuten kooperierte.

Die Titel sind sehr gut arrangiert und der Metal ist angenehm angefrickelt. Was leider bis zum Schluß bleibt, ist meine Abneigung gegen die klare Stimme, ist sie mir doch zu süßlich und oft auch kitschig und klebrig und trifft so ganz genau den „Aua, aua“- Nerv bei mir und ist dabei das einzige Element, welches mir komplett missfällt. Die anderen Teile, wie z.B. die aggressive Stimme, die ganz gut ist, in manchen Momenten gar an KORN erinnert, die Gitarren und der Bass sind absolut in Ordnung, wie auch das Schlagzeug, welches in der Form den Künstler Dirk Verbeuren sicher nicht gebraucht hätte, blitzt sein großartiger Stil doch nur vereinzelt durch.

Ein Album für Fans des modernen Metals und für Fans der oben angesprochenen Bands, ist „Antares“ doch eine dringende Empfehlung, ist es doch ein sehr enger geistiger Bruder von SCARVE der die gleichen Zutaten verarbeitet, dabei insgesamt etwas poppiger zu Werke geht, den zwar für meine Begriffe nervigeren Klargesang haben, dieses jedoch mit absolut sensationellen Keyboards mehr als kompensieren können. Ein starkes, eingängiges, wie auch absolut nicht alltägliches Album!
-