Shatter Messiah - God Burns Like Flesh

Shatter Messiah - God Burns Like Flesh
Power Thrash Metal
erschienen am 26.10.2007 bei Dockyard 1
dauert 44:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Idolater
2. God Burns Like Flesh I
3. God Burns Like Flesh II
4. Pathway
5. Stripped Of Faith
6. Dirge Of The Christ
7. Buried In The Black
8. This Is The Day
9. Tomorrow Immortal

Die Bloodchamber meint:

2005 gegründet, veröffentlichten SHATTER MESSIAH mit “God Burns Like Flesh” Ende 2007 bereits ihr zweites Album. Das ist aber weniger jugendlichem Eifer geschuldet als einer Zusammenstellung von erfahrenen Musikern, die unter anderem schon NEVERMORE (Curran Murphy) und ANNIHILATOR (Curran Murphy & Robert Falzano) live und auf einzelnen Alben begleitet haben, was zugleich mögliche Zweifel am technischen Können der beteiligten Personen bereits im Vorhinein verschwinden lässt.

Die genannten zwei metallischen Schwergewichte kann man getrost als die Haupteinflüsse der Jungs um Bandleader Curran Murphy bezeichnen, mit Betonung auf NEVERMORE. Der Sound ist eine Mischung aus düsterem Power Metal mit immer wieder eingesetzten Thrash Metal Riffs, die gerne mal die Melodiegestaltung übernehmen und vereinzelt nicht nur an ANNIHILATOR-Mastermind Jeff Waters sondern auch an Waldemar Sorychta (u.a. GRIP INC., ENEMY OF THE SUN) erinnern. Dabei setzen SHATTER MESSIAH auf eine Mischung aus musikalischem Schwermut, Pathos und (Melo-)Dramatik, ohne dass es jemals peinlich oder schwülstig würde, und Sänger Greg Wagner muss sich nicht hinter Warrel Dane (NEVERMORE) verstecken.
Besonders ergreifend und mitreißend sind die beiden Lieder „Pathway“ und „This Is The Day“, in denen die Gitarren erst wie entfesselt aufspielen, um von einem langsamen Refrain eingefangen zu werden, nur um kurz darauf den Hörer wieder mit frischer Energie auf eine wilde Fahrt mitzunehmen. „This Is The Day“ verfügt dazu noch über einen leicht sphärischen Klang im Refrain, der zusammen mit dem Stakkatodrumming Erinnerungen an frühere FEAR FACTORY Großtaten weckt.

Insgesamt überwiegen aber die eher getragenen und gleichmäßigeren Lieder, was trotz aller technischen Fertigkeiten und musikalischer Einfälle manchmal etwas ermüdend wird. Wissen die ersten Lieder auf „God Burns Like Flesh“ durchaus noch den Hörer zu packen, so stellt sich mit der Zeit ein gewisser Gleichmut der Musik gegenüber ein. Vielleicht sind auch aus diesem Grund „Pathway“ und „This Is The Day“ die Highlights, weil sie ungezügelter, abwechslungsreicher und weniger in ein vorgearbeitetes Soundschema eingefügt wirken, während vor allem bei den längeren „Dirge Of The Christ“ und „Buried In The Black“ irgendwann die Spannung raus ist, das Lied aber noch weitergeht. Besser gelungen ist da die düstere und bedrückende Ballade „Tomorrow Immortal“, die dem Album einen runden Abschluss verschafft.

Kritisch anzumerken ist nebenbei die Covergestaltung aus dem Bereich „Weniger wäre mehr gewesen.“. Denn bei der Menge an angeketteten Engeln, Teufeln und anderen Grusel- und Bibelwesen jegliche Wirkung verloren und es wirkt hauptsächlich überladen, zumal die sparsame Farbauswahl keine geringen Akzente zulässt sondern nur die Zaunpfähle.

SHATTER MESSIAH wollen viel, können viel und erreichen mit „God Burns Like Flesh“ viel, aber über Albumlänge können sie noch nicht mit dem (zugegeben) sehr hohen Niveau der musikalischen Vorbilder NEVERMORE mithalten. Doch wenn Curran Murphy und seine Getreuen der Freude am Spielen und Schreiben in Zukunft etwas mehr freie Bahn lassen, kann das nicht mehr lange dauern.
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