Vesania - Distractive Killusions

Vesania - Distractive Killusions
Symphonic Black Metal
erschienen am 30.11.2007 bei Napalm Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Narrenschyff Voices
2. The Dawnfall Percussion (Hamartia And Hybris)
3. Infinity Horizon
4. Rage Of Reason
5. Of Bitterness And Clarity
6. Silence Makes Noise (Eternity - The Mood)
7. Hell Is For Children
8. Aesthesis
9. Distractive Cryscendo

Die Bloodchamber meint:

Mit „Distractive Killusions“ laden die Polen VESANIA nach ihrem gutklassigen „Firefrost Arcanum“-Debüt und dem nachfolgenden Hammer „God The Lux“ zum dritten Mal nach und schicken 9 selbstgebaute Projektile, deren Pulver aus einer ausgewogenen Mischung aus DIMMU BORGIR-Bombast-Black Metal und BEHEMOTH-typischem Technikverständnis besteht, auf Reisen. Und eines kann ich garantieren: statt erst den Alarm abzuwarten, sollte man schnellstmöglich den nächstgelegenen Bunker aufsuchen…oder sich in freudiger Erwartung diesem Bombardement stellen!

Wie ihre genannten Landsmänner geht die Horde mit einer Technikbegeisterung zu Werke und beweist, daß Fingerbrecher-Parts und Bombast sehr wohl zusammen passen. Eine Band, die dies auf absolut höchstem Niveau zelebriert hat, waren EMPEROR in ihrer Spätphase. Und wie die leider nicht mehr existenten Heroes aus Norwegen, gelingt es auch VESANIA, mittels Atmosphäre erst eine Spannung aufzubauen, die den Hörer in Sicherheit wiegt, um diese gleich darauf mit einem Panzer dem Erdboden gleichzumachen („Narrenschyff“).

Anders als bei den üblichen Schwarzsymphonikern wird das allgegenwärtige Keyboard nicht dazu benutzt, um die Räume zuzukleistern. Neben Melodieläufen (die im Falle des auf „Mourning Palace“-Niveau liegenden Bombast-Killers „Rage Of Reason“ ab und an an neuere MORGUL erinnern) setzt man auch auf Samples und Programming, arbeitet diese aber geschickt in die Songs ein und kreiert so eine einzigartige Atmosphäre, ohne irgendwie gewollt oder aufgesetzt zu klingen. Eine schwer zu schaffende, aber in diesem Falle gelungene Kunst!

Durch all diese Elemente, verbunden mit fast schon progressivem Songwriting gibt es bei jedem Hördurchlauf neues zu entdecken. Das einzige, was beim Nebenbeihören neben einigen ohrwurmtauglichen Melodien im Hirn kleben bleibt, dürfte der Techno-lastige Einstieg in das bösartige „Silence Makes Noise“ sein. Beschäftigt man sich jedoch eingehend mit „Distractive Killusions“, hat man als aufgeschlossener Extrem-Metal-Fan an der Scheibe lange Freude!
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