Felskinn - Listen!

Felskinn - Listen!
Modern Metal
erschienen am 02.11.2007 bei Motor Music
dauert 48:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Listen
2. Waking the Nation
3. Morning Light
4. Stay
5. Call me Anytime
6. War
7. Later
8. No electricity
9. Foreign Style
10. Lost my Head
11. Crwaling

Die Bloodchamber meint:

Als ob ich es gewusst hätte, konnten FELSKINN mit ihrer ersten, noch in Eigenregie veröffentlichten CD (im Folgenden Demo genannt) einen Deal an Land ziehen. Und das sogar bei Motor Digital. Hierzu erst mal herzlichen Glühstrumpf. Und auf den ersten Blick hat sich auch nichts geändert, noch immer legt man keinen Wert auf ein ansprechendes Cover. Und auch der namensgebende Opener der CD, „Listen“, vereint in sich nahezu alles, was ich an der Demo schon toll fand. Präzise Riffs und ein überaus gelungener, eingängiger Refrain. Was gleich auffällt ist jedoch auch die weitaus aggressivere Ausrichtung der Musik und des Gesangs. Und gerade letzterer erweist sich im Laufe der Spielzeit als echter Schwachpunkt.

Und das, obwohl das Organ von Andy Portmann richtig Power hat und ordentlich dreckig ist. Aber es ist eben auch, so wie es auf „Listen!“ eingesetzt wird, fernab jeglicher Variation. "Immer feste druff" scheint das Motto gewesen zu sein und so verliert sich der Gesang irgendwann in einem mir furchtbar auf die Eier gehendem Gebrülle, dass zu fast 100% immer die gleichen Töne bedient. Schade. Aber auch kompositorisch reißt mich die CD nicht vom Hocker. Man hat sich offensichtlich dafür entschieden, grundsätzlich mehr in die moderne Metal Richtung zu tendieren und schrammelt auf der tiefen E-Saite rum, was das Zeug hält.

Zwar steht im Mittelpunkt der einzelnen Kompositionen immer noch der Refrain, im Vergleich zu dem das übrige musikalische Gerüst nur noch hinleitenden Charakter hat, aber auch die Refrains bestechen eher durch ihre Austauschbarkeit (genau wie das Gerüst drum herum), als durch ihre Klasse. Es gibt zwar hier und da echte Hinhörer zu bestaunen, nur beweist die Tatsache, dass eben jene in ihrer Seltenheit so herausstechen, dass es dem übrigen Material an Qualität fehlt.

Auch wenn man hin und wieder ruhige Momente in die Musik einbaut, die dem Gesamtwerk gut zu Gesicht stehen und als deutlicher Pluspunkt gesehen werden dürfen, kommt für mich „Listen!“ zu keiner Sekunde an die zuvor veröffentlichte Demo – und das sagt eigentlich schon alles aus. Ich gebe gerne zu, dass ich schlicht enttäuscht bin. Unterm Strich bleiben eine gute Produktion, eine gekonnte Darbietung der einzelnen Musiker, partiell überzeugende Momente – und eben ich, ein enttäuschter Rezensent.
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