Oblivio - Dreams Are Distant Memories

Oblivio - Dreams Are Distant Memories
Gothic Rock
erschienen am 21.09.2007 bei My Kingdom Music
dauert 45:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Breeze of My Heart
2. Overcome
3. Erased
4. No Sense of Me
5. Sealed With a Kiss
6. The Last Illusion
7. Same Sequence
8. F.B.R.
9. Distant Memories

Die Bloodchamber meint:

Aus Italien stammen OBLIVIO, die ihrerseits angenehmen Alternative Rock mit Wave- und (doomdeathigen) Metaleinflüssen spielen. Klassische Arrangements kommen hinzu, ein wenig katatonische Melancholie und fertig ist das gotische Gebräu.

Bereits bei dem rockigen Opener zeigt sich anhand der Soli, dass KATATONIA, OPETH und PARADISE LOST Haupteinflüsse der jungen Band sind. Der Wechsel von Growls und klarem Gesang wird im folgenden Lied geschickt, aber auch etwas nachvollziehbar gelöst. Trotzdem verfolge ich das Ganze mit beschaulichem Interesse, weil zwischen den Zitaten ein Batzen Eigenständigkeit schimmert. Das macht sich an der anderen Herangehensweise bei den Songs bemerkbar. Zum einen ist die Stimmlage von Massimo Ciampani eine andere als die von Jonas Renske, die Songstrukturen auch völlig unterschiedlich zu den oben genannten Bands und der exorbitante Einsatz einer Klaviatur fast schon kitschig.

Im Großen und Ganzen geht die Band balladesk zu Werke, bäumt sich hin und wieder doomdeathig auf ("Overcome"), verliert sich aber im Balladenteil zu sehr im Schüttelreim und herkömmlichen Arrangements, die wir bereits aus den späten Siebzigern von SMOKIE etc. kennen. Das wirkt eher aufgesetzt und gekünstelt, weil zu klassisch. Da hilft auch die Fidel nicht ("Erased").

Für mich steht OBLIVIO noch sehr am Anfang, besitzt ganz gute Ansätze, müsste sich aber vom Schülerbandcharakter lösen (Songstrukturen, Melodieführung, viele ungebündelte Ideen). So kann ich nur anhand des guten Beherrschens der Instrumente und des guten Willens etwas eigenständiges im dunklen Rockbereich zu schaffen ein "ordentlich gemacht" sagen. Aber überzeugen kann mich das noch nicht.
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