Hexperos - The Garden Of The Hesperides

Hexperos - The Garden Of The Hesperides
Neoklassik
erschienen am 02.11.2007 bei Equilibrium Music
dauert 43:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Walking Roots
2. Hesperos
3. The Garden Of The Hesperides
4. The Magnificence Of The Night
5. Rime Glitters In The Sun
6. The Warm Whisper Of The Wind
7. Artemisia
8. The Call Of The Ibis
9. Ritual
10. Loto Nero
11. Nana
12. Winter Rhymes
13. Ave Maria
14. Walking Roots Ii

Die Bloodchamber meint:

Nachdem das portugiesische Label Equilibrium Music mir schon das Jahr 2007 mit der ungeheuer schönen DWELLING CD manche entspannte und wärmende Stunde bescherte, liegt nun das nächste Album vor mir und ich bin abermals ganz angetan von dem, was ich zu hören bekomme. HEXPEROS sind meiner bescheidenen Meinung nach nicht ganz so (be)rührend und warmherzig, wie oben genannte Labelkollegen. Das liegt zum größten Teil an der komplett anderen musikalischen Ausrichtung, wie auch an der etwas konservativeren Herangehensweise von HEXPEROS.

Geboten werden sehr entspannt-entrückte gotische bzw. neoklassische Klanglandschaften, bei denen DEAD CAN DANCE mit Sicherheit etwas Eindruck hinterlassen haben. Besonders angetan hat es mir die erste Hälfte der Scheibe, bei der man es sich aussuchen kann, ob man sich passiv bespaßen lassen möchte und eine herrlich unaufdringliche, emotionale und sanftmütige CD findet, oder aber, man bleibt ganz in „In the Garden of the Hesperides“ und findet nebenher noch klug arrangierte und abwechslungsreiche Titel, die nicht nur unaufdringlich sein müssen, sondern durch sich auch durch gute Kompositionen in den Vordergrund drängen können, wenn man das will.

Die erste Hälfte ist die mit Abstand bessere, weil meiner Meinung nach stimmigere. Die 2. Hälfte verliert sich etwas in manchmal uninspiriert wirkenden Instrumentalpasssagen, die den Eindruck eines leidlich improvisierten Themas versprühen. Damit verliert die Platte an Tiefe, wirkt plakativ und aufgesetzt und die von Beginn an zart säuselnde Dame am Mikro fängt später noch an LkW –weise Schmalz zu liefern. Bei solch einer musikalischen Ausrichtung balanciert man immer zwischen 2 Extremen: eingängige und wunderbare musikalische Momente oder Extremkitsch, der einem die Ekelpickel ans Knie wachsen lässt. Und genau diese beiden Extreme nutzen HEXPEROS gnadenlos.

„In the Garden of the Hesperides“ ist trotz der schwächeren Momente am Ende eine sehr schöne CD, die schon seit Wochen recht regelmäßig in meiner Stereoanlage rotiert und Abende akustisch schön zu untermalen weiß. Wer mit Kitsch kann bekommt eine sehr gute, mit Flöte, Harfe, Violinen, Bass und Stimme recht klassisch instrumentierte CD, die das Rad definitiv nicht neu erfindet, aber durchaus seine Daseinsberechtigung hat. Gotiker sollten mal reinhören, SLAYER oder ROMPEPROP Fans besser nicht. Alle anderen : Testet mal.
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