Slon - Slon (EP)

Slon - Slon (EP)
Grindcore / Punk
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 10:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Am Arsch vorbei
2. Gehirne aus Silikon
3. Kommander
4. Prima Donner
5. Sonne, Mond und Sterne

Die Bloodchamber meint:

Wo fängt eigentlich der Grindcore an? Und noch viel spannender ist die Frage: wo hört er auf? Meine These von der Endlichkeit des Grindcores konnte bis dato noch nicht widerlegt werden, also definiere ich, dass es Beginn und Ende geben muss. Doch was ist, wenn wir die schnöde Linearität verlassen und eine weitere Dimension hinzufügen? Gehen wir mal davon aus, dass Grindcore auch nach oben und unten existiert, erhalten wir einen ahnsehnlichen Quader und wenn die Kantenlängen identisch sind sogar einen Würfel. Dieser hat auch eine Farbe, aber das ist momentan nicht weiter wichtig. Glaub mir, es ist nicht wichtig, denn ringsherum ist es sowieso dunkel. Fenriz hat bei unserer letzten Partie Canasta behauptet, das liegt am Black Metal. Beweisen konnte er es aber nicht. Michael Sweet von STRYPER meinte, dass Gott wohl nur die Stromrechnung nicht bezahlt hat. Vikernes war per Videokonferenz zugeschaltet und meinte, es hätte irgendwas mit dem Universum zu tun, das sei schließlich auch an vielen Stellen dunkel. Das Alien neben ihm pflichtet ihm bei. Ist ja auch egal, wir merken uns nur: Grindcore hat eine Farbe. Der Grindcore-Quader müsste recht groß sein, denn zumindest Crustcore und eventuell auch Hardcore müssten da drin ja noch Platz haben. Tiefer möchte ich in die Materie an dieser Stelle nicht eindringen, diese Basics reichen für das Review erstmal aus. Wer mehr erfahren möchte wendet sich an meinen gelehrigen Schüler Erich von Däniken.
Nun kommt eine Band wie SLON daher und sagt von sich selbst, Grindcore zu spielen, doch die beiden Akteure müssen jedoch ein Schlupfloch gefunden haben, diesen Quader zu verlassen. Der Beginn erinnert zwar noch an Bands wie LOCK UP und prescht ordentlich nach vorne, doch schon bald wird der Fuß ruckartig vom Gas genommen, Klargesang erklingt und (ich tue mich echt schwer mit der Beschreibung) schwebende Passagen ähnlich THE GREAT DECEIVER dringen an des Hörers Ohr. Auch dem Hardcore scheinen die Jungs nicht abgeneigt zu sein und die deutschen Texte rücken SLON fast schon zwangsläufig in die Nähe der JAKAs.
Meiner Meinung nach muss Grindcore derbe ballern und straighter sein als ein Veganer, was aber auf dieser EP nicht durchgängig der Fall ist. Jetzt könnten wieder Stimmen laut werden, dass eine Band, die versucht Wege abseits ausgetretener Pfade zu bestreiten genau dafür bestraft wird. Leider ist es wirklich nicht meine Tasse Tee, daher empfehle ich Neugierigen einen Blick auf die Myspace-Seite der Band (www.myspace.com/slongrind).
-