War For War - Kovy Odjinud

War For War - Kovy Odjinud
Black Metal
erschienen am 17.12.2007 bei Naga Productions
dauert 52:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Stokrat vrhnu stin
2. Mezi svety
3. Srazka s vekem
4. Scientia
5. Sen o Master's Hammer
6. Dlouha zila
7. Kovy odjinud
8. Vykoupeni (Master's Hammer cover)

Die Bloodchamber meint:

Aus dem tschechischen Pilsen, der Heimat des beliebten hellen Gebräus, kommt das Black Metal Soloprojekt WAR FOR WAR. Das Gesicht hinter dieser Ein-Mann-Band ist Lord Morbivod, bekannt von Bands, wie TROLLECH oder UMBRTKA. Bislang hat er mit WAR FOR WAR ein Album und eine Mini-CD veröffentlicht, welche sich aber von seinem dritten Streich "Kovy Odjinud" - zu deutsch: Metalle der anderen Seite - deutlich unterscheiden.

Hatte der gute Mobivod zuvor auf rohen, kalten Black Metal gesetzt, so geht er mit seiner neuen Scheibe in eine ganz andere Richtung. Was direkt beim Opener "Stokrat vrhnu stin" klar wird, ist die Tatsache, dass hier viel mehr auf Progressivität und Eigensinn gesetzt wird. Es gibt zwar auch Black Metal-typische mit Blastbeat untermalte Riffattacken, aber im Großen und Ganzen ist das Gitarrenspiel recht verspielt und klingt teilweise sogar etwas jazzig.
Cleane Gitarren mit Flanger-Effekt sind dabei das i-Tüpfelchen. Zu den Gitarren kommen noch ein paar Keyboard-Spuren, die manchen Stellen etwas Dramatik verleihen (zB. beim Titelsong "Kovy odjinud") und schön Atmosphäre erzeugen. Man merkt also, dass Herr Morbivod mehr, als 08/15-Kacke schreiben wollte. Einen echten Schlagzeuger hat sich aber nicht für die Aufnahmen bestellt, so dass die Drums aus dem Rechner kommen, was aber weniger tragisch ist. Das Drumming ist an sich ok, keine Besonderheit. Blasts, Doublebass-Wände, was man halt so kennt, nech?

Zudem ist der Sound des gesamten Albums eher steril und weniger roh gehalten, obwohl der Gitarrensound doch schön beisst. Passt also zu dem neuen musikalischen Gesicht von WAR FOR WAR.
Unterm Strich ist "Kovy odjinud" also ein schönes Werk progressiven Black Metals, der Seinesgleichen sucht. Wer bisher nur die vorigen Platten kannte, sollte sich also auf eine musikalische Umstellung gefasst machen. Anspieltips sind der bereits erwähnte Opener "Stokrat vrhnu stin" und "Scientia". Also, dann hör ich mir mal mit einem gepflegten Pils die Scheibe weiter an und wünsche allen anderen Hörern viel Spaß dabei.
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