Her Whisper - The Great Unifier

Her Whisper - The Great Unifier
Dark Heavy Speed Metal
erschienen am 15.02.2008 bei STF Records
dauert 47:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Shape of Things to Come
2. Structures of Deceit
3. Path of the Redeemer
4. Artificial Intelligence
5. Emperor of Sorrow
6. Fiend Angelical
7. Schadenfreude
8. Their Finest Hour
9. Sinners Paradise
10. Elegy for a Dying Rose
11. The Great Unifier

Die Bloodchamber meint:

Spielen HER WHISPER schweren Heavy Metal mit dunklen, emotionalen Elementen? Oder von modernen Einflüssen gezeichneten Speed Metal? Oder progressiven, variantenreichen Melodic Death Metal? Ich würde sagen, von allem etwas – die Musik auf „The Great Unifier“ ist nämlich ziemlich vielschichtig.

Das äußert sich bereits in der versierten Spielweise der Schweden: Sie lassen schnell dreschende Speed Metal und Death Metal-Riffs vom Stapel, bei denen MOONLIGHT AGONY, aber auch DARK TRANQUILLITY genannt werden könnten. Klassischeres Heavy Metal-Material kommt dabei ebenfalls zur Geltung. EVERGREY, RAGE und SENTENCED möchte ich an dieser Stelle ebenfalls noch kurz erwähnt haben.
HER WHSIPER solieren auch auf gekonnte Weise in melodiösen Regionen oder bringen schöne Klavierklänge mit ein. Dass dabei teilweise eine auffallend moderne Richtung eingeschlagen wird, ist nicht etwa störend, sondern kommt Energie und Stimmung nur zugute.
Die hohe Klasse der oben genannten Gruppen wird nicht erreicht, die Musik weißt aber ebene Parallen zu diesen Bands auf und hat dennoch ein nicht zu unterschätzendes Niveau.

Besonders auffallend ist im Übrigen der vokale Teil: Melodiöse Heavy Metal-Stimme; markanter, OZZY OSBOURNE nicht unähnlicher Gesang; kräftige, an RAGEs Peavy Wagner erinnernde Passagen; Chöre – all dies überlädt das Album nicht, sondern fügt sich zu einer interessanten und wirkungsvollen Kombination zusammen, welche nicht zuletzt durch ein paar balladeske Passagen im Gleichgewicht gehalten wird.

Dazu passt auch das Klanggewand: Differenziert, druckvoll und klar. Wer nun denkt, das Ganze sei zwar stimmig, gut gemacht und energisch, aber irgendwie oberflächlich und überladen, irrt. Denn trotz ihrer eingängigen Gangart haben HER WHISPER Atmosphäre und Tiefgang zu bieten.

Dies äußert sich darin, dass die facettenreiche Machart ein frühes Überhören oder aufkommende Langeweile unterbindet und dass einen die Musik recht gut vereinnahmen kann. Dunkleres Material wie „Elegy for a Dying Rose“ steht dabei schwebenderen, emotionaleren Titeln alá „Fiend Angelical“ und fast schon in Melodic Death Metal-Gefilde triftenden Stücken wie „Artificial Intelligence“ gegenüber.

„The Great Unifier“ ist wirkungsvoll geworden und überrascht durch seine Versiertheit und Vielschichtigkeit. Diesem zweiten Album von HER WHISPER kann auch über Genregrenzen hinaus einmal Gehör geschenkt werden.
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