Ekotren - Light The Fire

Ekotren - Light The Fire
Modern Metal
erschienen am 22.02.2008 bei Blind Prophecy Records
dauert 38:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Light the Fire
2. Paper Thin
3. Become
4. Tables Have Turned
5. Tranqualized
6. Nothing Left
7. Falling
8. Death Blanket
9. Point of View
10. Needed You More
11. Chupacabra

Die Bloodchamber meint:

Ein wenig Modern Metal, Metalcore, Emo und Crossover zusammengemischt, ergibt ein neues Exportprodukt aus Florida. Nein, nach OBITUARY klingen diese Trademarks nicht, vielmehr nach Popcore, wenn es diesen Begriff denn gibt. Popcore hört sich sehr schmusig und eingängig an und genau das sind EKOTREN auch. Auf ihrem Debütalbum „Light the Fire“ regiert die mächtige Todesbleiaxt eines Zwerghamsters. Sprich: ungefährliche Shouts gepaart mit zuckersüßen cleanen Vocals, jede Menge chartstaugliche Melodie und auf Radioformatlänge komprimierte drei Minuten Songs.

Die Band macht ihre Sache sicher nicht schlecht. Die Mischung aus deftigem Groove und verträumtem Refrain geht ins Ohr wie feuchte Wattestäbchen, doch über die gesamte Spiellänge hat man das Gefühl, dass der Sound einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Vor zehn Jahren hätten sich die Teens nach solcher Musik die Beine wund gehüpft und eine riesige Feier veranstaltet. Heutzutage bedarf es allerdings ganz anderer Zutaten, um etwas Aufmerksamkeit zu erlangen. Dabei spielen Titel wie das cheesige „Become“ und der spätzündende Midtempo-Stampfer „Point of View“ sehr geschickt mit dem Hörorgan des Konsumenten, dem sich die Melodien unwiderruflich ins Hirn brennen. Insgesamt greift die Band allerdings sehr häufig auf das gleiche Schema zurück und wird zum Ende des Albums hin sogar noch softer. Immer wieder schlummern nette Ideen in den Songs und ansprechende Ansätze flammen auf. Diese werden allerdings nie ganz zu Ende gebracht oder münden in das Standardkorsett der anderen Titel.

Pech gehabt! EKOTREN sind einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Musikalisch durchaus ansehnlich, wurstet sich die Band durch ein Konzept, dass hauptsächlich Freunde des Modern Metal anspricht und von denen habe ich in letzter Zeit eher wenige gesehen. Dazu gesellt sich ein etwas durchschaubares Songwriting, das kaum Überraschungen parat hält. Gut produzierte Schunkelmusik mit dezenten Aggroeinlagen und Groovegarnierung für den Metalfreund von vorgestern. Bedeutet so viel wie 5 Punkte aus der Bloodchamber!
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