Sudden Havoc - Precipitate Ravage

Sudden Havoc - Precipitate Ravage
Death Metal
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 38:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Darkness
2. Frustrated
3. War Scene
4. Troops
5. Shadows
6. Fear
7. No Excuse
8. Desolation
9. Stalker
10. In Hell
11. WFF
12. Still In Shame

Die Bloodchamber meint:

SUDDEN HAVOC gehören in der Rostocker Metalszene schon zum alten Eisen. 1996 gegründet, ist das Quintett in Mecklenburg-Vorpommern wohl jedem Fan der härteren Gangart ein Begriff. Und nun nach 12 Jahren bringen sie ihr erstes Full-Length-Album auf den Markt, in Form einer Eigenproduktion.

Und dass sie schon lange zusammen Musik machen, hört man dem Silberling auch an. Technisch einwandfrei wird hier melodischer Death Metal mit Ausflügen in den modernen Thrash Metal zelebriert. Dabei achten SUDDEN HAVOC darauf, dass keine Langeweile aufkommt. Und das schaffen sie auch. Stakkato-Riffs und Drums im Midtempo („Darkness“), recht schleppende Parts mit wütendem Gebrülle („Troops“), Doublebass-Attacken („Shadows“, „Fear“), melodisches Gegrunze von entsprechenden Leads begleitet – ein Nackenbrecher („No Excuse“) oder auch mal Reggae-Einsprengsel („WFF“). Mein persönliches Highlight allerdings ist „Desolate“. Ein Chorus, der unweigerlich im Kopf bleibt und von absolut genialen Leads eskortiert wird. Mal schneller, dann wieder schleppende Parts und abwechselnder Gesang von Shouter Jörg und Basser Markus bestimmen diesen Track. „WFF“ ist dann wohl eine Art Hommage an das With Full Force in Roitzschjora, wo die Jungs regelmäßig hinfahren. Ein astreiner Thrash-Knüppel, bei dem aus dem Nichts plötzlich ein Reggae-Part hervorkommt, bei dem Markus, Gentleman-like, von Party unter der Sonne trällert. Live mochte ich den Song eigentlich nie sonderlich, aber auf der CD kommt er richtig gut, zumal es ein kraftvoller, drückender Track ist.

Was mir etwas negativ auffällt, sind die Parallelen zu anderen Bands. Jörg hört sich manchmal verdammt nach Antti Haapanen von Noumena an. Hier unterstelle ich ihm allerdings keine Absicht. Ja, ich bin mir nicht mal sicher, ob er die Finnen überhaupt kennt. Dass SUDDEN HAVOC wohl große Pantera-Fans sind, liegt hier aber auf der Hand. Ja, einige Riffs scheinen 1:1 übernommen worden zu sein. Dann zu Markus’ klarem Gesang. Keine Frage; der Junge kann singen. Für mich klingt seine Stimme, in den cleanen Parts, allerdings etwas zu harmlos.

Warum ich trotz o.a. negativen Punkte trotzdem eine solche Punktzahl gebe? Nun, ganz einfach. Die CD ist abwechslungsreich, wird also nie langweilig. Die Produktion ist sauber und fett und es macht einfach Spaß, sich „Precipitate Ravage“ anzuhören.

Basser Markus indes, hat SUDDEN HAVOC verlassen, um sich ganz seiner Band Nu-Metal-Band Gruntslug zu widmen. Neuer Mann am Viersaiter ist ein gewisser Robin. Und nun bleibt die Spannung, wie sich die neuen Sachen des Rostocker Quintetts, ohne cleane Vocals anhören.
-