Terror - The Damned, The Shamed

Terror - The Damned, The Shamed
Hardcore
erschienen am 23.05.2008 bei Century Media
dauert 30:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Voice Of The Damned
2. Relentless Through And Through
3. Betrayer
4. Rise Of The Poisoned Youth
5. Never Alone
6. What I Despise
7. Let Me Sink
8. Feel The Pain
9. Lost Our Minds
10. March To Redemption
11. Crush What's Weak
12. Still Believe?
13. Suffer, To Return Harder

Die Bloodchamber meint:

Gesucht wird:
Mobiles Rollkommando mit zuverlässigem Veröffentlichungsrhythmus; vollgepumpt mit Adrenalin, Wut und Energie; simple Strukturen erwünscht; hohe Regenerationsfähigkeit wegen kurzer Pausen bevorzugt; Herkunft aus L.A. kein Hindernis!

So oder so ähnlich könnte die ideale Bewerbungsanzeige für die Hardcorebrigade TERROR um Sänger Scott Vogel aussehen, die mit „The Damned, The Shamed“ ihr neues Werk vorlegen, das sich perfekt in den gewohnten „EP in ungeraden Jahren, Album in geraden Jahren“ – Rhythmus einfügt. Bei dem pausenlosen Tourrhythmus der Band muss man sich schon fragen, woher die Jungs die Zeit nehmen immer wieder neue Lieder aufzunehmen.

Wer großartige Spielereien sucht, ist bei TERROR an der falschen Stelle. Hier gibt es guten alten Hardcore in feinster „Geradeaus mitten auf die Mappe“ Tradition, gewürzt mit Gangshouts und Refrains, die so eingängig sind, dass sie schon beim ersten Hören mitgesungen werden können. Starke Meinungen werden mit einprägsamen Worten, die nicht um den heißen Brei herumreden, zum Ausdruck gebracht, was die Liedtitel zusätzlich verdeutlichen. Jedermanns Sache ist das nicht, aber darum geht es hier auch nicht.
Das man bei dieser Art von Musik nicht mit wilden Experimenten an den Instrumenten rechnen darf, dürfte mittlerweile jedem klar geworden sein. Und dennoch finden sich für TERROR Verhältnisse einige ungewöhnliche Neuerungen auf „The Damned, The Shamed“. So wird ein paar Mal die Thrash Gitarre ausgepackt, es gibt mit „Betrayer“ und „March To Redemption“ gleich zwei Lieder in gemäßigtem Tempo, die sogar kleine Verschnaufpausen enthalten. Zusätzlich sorgt auch die verstärkte Verwendung von schweren Grooves wie zum Beispiel in „Crush What’s Weak“ oder „Suffer, To Return Harder“ für eine angenehme Abwechslung in der guten halben Stunde ungezügelter Aggression.
Positiv zum Gesamteindruck trägt auch die eher trockene Produktion von Mastermind Zeuss (sonst u.a. HATEBREED & SHADOWS FALL) bei, die das Album weitestgehend von übertriebenem auf dicke Hose machen fernhält und so ein Gegengewicht zu dieser vor allem in Europa mittlerweile übertriebenen Unsitte schafft.

Ein klarer Favorit auf DIE neue Konzerthymne lässt sich nicht genau ausmachen, aber mit „Voice Of The Damned“, „Rise Of The Poisoned Youth“, „What I Despise“, „Crush What’s Weak“ und „Suffer, To Return Harder“ finden sich gleich eine ganze Hand voll Lieder auf dem Album, die zukünftig eigentlich live nicht fehlen dürfen, aber viel schwächer sind die anderen Songs auch nicht wirklich.

In dem Bereich für mich bisher das beste Album des Jahres und wer seine Kollegen fürs nächste Wochenende zur Pit-Party eingeladen hat, sollte sich vorher „The Damned, The Shamed“ kaufen, damit die neusten Tricks auch von neuer Musik untermalt werden können.
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