Rotten Sound - Cursed

Rotten Sound - Cursed
Grindcore
erschienen am 18.03.2011 bei Relapse Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Alone
2. Superior
3. Self
4. Choose
5. Hollow
6. Ritual
7. Green
8. Machinery
9. Power
10. Plan
11. Declare
12. Execute
13. Exploit
14. Injure
15. Addict
16. Terrified

Die Bloodchamber meint:

Die flinken Finnen von ROTTEN SOUND lassen es auf ihrem neuen Album wieder ordentlich krachen. Mittlerweile handelt es sich um das 6. Album der Band, das stilistisch in der Schnittmenge aus Grindcore und Crust herumwühlt. Somit wurde schon verraten, dass „Cursed“ keinen Zentimeter von der bisherigen Marschroute abweicht. Das bedeutet für Freunde obszön schneller Trommeln ein Potpourri aus Blasts und punkigen Grooves.

„Cursed“, das ist gewohnt geschmackvoll und stilsicher vorgetragener Grindcore der herberen Sorte. Wie auch auf dem Vorgängeralbum „Cycles“ gibt es neben den schnellen Nummern auch einige unangenehme Schleifer, in denen das Riffing in Richtung Doom tendiert. Diese Kombination ist nicht mehr neu, verfehlt aber dank der Intensität des Vortrages nicht die erwünschte Wirkung.

Es fällt allerdings auf, dass sich entweder für mich als langjährigen ROTTEN SOUND-Hörer langsam ein Gefühl der Sättigung einstellt oder aber den doofen Musikern nichts Pfiffiges mehr einfällt. So setzt das Riffing der Amputationssäge namens Gitarre zu selten Akzente. In Verbindung mit dem präzisen wie stumpfen Urwald-BongoBongo entsteht ein Eindruck großer Brutalität. Auf der Strecke bleibt dabei leider die Kreativität.
Hinzu kommt eine Produktion, die zwar in ihrem Genre noch zu den besseren zählt, allerdings im Vergleich zu früheren Alben der Band nicht gut ist. Insbesondere die Gitarren sowie der Bass tönen und föhnen reichlich undifferenziert. Auf Deutsch: eigentlich kann man den fiesen Mix ins Klo kippen.

Wie ist „Cursed“ im Vergleich zu den Referenzalben „Murderworks“ und „Exit“ einzuschätzen? Es handelt sich bei dem neuen Album um ein gutes Grind Album. An Vehemenz und Einsatz mangelt es dem Sound auf „Cursed“ nicht, allerdings passieren im Vergleich zu früheren Songs zu selten Momente, die aufhorchen lassen. Man hört die Erfahrung und gereifte Niedertracht, aber möglicherweise ist jungendlicher Enthusiasmus genau das, was der Band fehlt. Über die oberaffentitten-schlechte Produktionen sprachen wir bereits.

Die attraktive Hälfte der Fans der Band (ich) kann sich die Platte zulegen und wird sich über die neuen Songs unheimlich niedlich freuen, essentiell ist „Cursed“ für den Grindcore und alle Freunde der Kalligraphie allerdings nicht.
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